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Wilke will
Vorsitz nicht
übernehmen

Streit im FDP-Ortsverband Verl

Verl (mobl). Im FDP-Ortsverband Verl ist ein Streit zwischen den beiden Ratsmitgliedern Peter-Georg Manuth und Johannes Wilke entbrannt. Während der Mitgliederversammlung am Montagabend attackierte Manuth Wilke, der seinerseits der Versammlung ferngeblieben war. Auslöser des Streits war die Besetzung des Postens des Ortsverbandsvorsitzenden.

Peter-Georg Manuth wollte den Vorsitz ursprünglich zur Verfügung stellen. »Vorgesehen war, dass Johannes Wilke das Amt übernimmt. Er war grundsätzlich auch bereit dazu, wollte sich aber nicht um dieses Amt bewerben, sondern aus den Reihen der Mitgliederversammlung vorgeschlagen werden. Ich habe dann unsere Mitglieder befragt, ob jemand bereit sei, Herrn Wilke vorzuschlagen, habe dazu aber keine positive Aussage erhalten. Es ist mir völlig unverständlich, warum er sich nicht zur Wahl stellt«, sagte Manuth. Eine Woche vor der Mitgliederversammlung habe Wilke ihm gegenüber dann erklärt, nicht für den Vorsitz kandidieren zu wollen.
»Unsere Entwicklung darf nicht stagnieren, daher habe ich mich entschlossen, noch einmal meinen Hut in den Ring zu werfen und mich letztmalig für zwei weitere Jahre zur Verfügung zu stellen«, sagte Manuth, der dann auch einstimmig wiedergewählt wurde, ebenso wie sein Stellvertreter Werner Brieger und der neue Kassenwart Luc Solemé.
Johannes Wilke, der der Versammlung nicht beigewohnt hatte, zeigte sich gestern verwundert und enttäuscht über die Stellungnahme von Georg-Peter Manuth. »Ich selbst bin als stellvertretender Kreisvorsitzender und FDP-Landtagskandidat ausgelastet und wollte deshalb den Vorsitz nicht übernehmen. Ich bin nicht glücklich über die aktuelle Entwicklung und insbesondere über das Verhalten von Herrn Manuth. Das alles sollte intern geklärt werden, nicht auf einer öffentlichen Versammlung. Im Frühjahr sagte Herr Manuth, dass er sein Amt abgeben wolle, und da gab es einmal lose Überlegungen, ob ich diesen Posten übernehmen wolle. Offenbar hat Herr Manuth diese losen Überlegungen aber anders interpretiert, und zwar als Zusage meinerseits. Diese Zusage habe ich aber nie gegeben.«
Stattdessen legte Wilke nun auch sein Amt als Pressesprecher nieder und will sich nicht mehr um die Homepage der FDP kümmern. Die Seite ist bereits nicht mehr zu erreichen. Den Vorwurf Manuths, er habe die Homepage stillschweigend stillgelegt, wollte Wilke ebenfalls nicht unkommentiert stehen lassen: »Die Internetseite sollte von Luc Solemé weiterbetreut werden. Ich habe sie lediglich in der Phase abgeschaltet, als ich nicht mehr und Herr Solemé noch nicht formal für die Inhalte verantwortlich war. Ich will schließlich nicht für Inhalte zur Verantwortung gezogen werden, die ich gar nicht zu verantworten habe.«
Bei der Versammlung war Wilke zudem vorgeworfen worden, dass er seine Sitzungsgelder nicht wie üblich der Partei zur Verfügung stelle. »Auch hierüber gibt es eine Vereinbarung. Peter-Georg Manuth ist in den ersten drei Jahren der Legislaturperiode unser Fraktionsvorsitzender, anschließend soll ich den Posten übernehmen. Und es wurde vereinbart, dass jeweils der Fraktionsvorsitzende die Sitzungsgelder an die Ortspartei abführt«, sagte Wilke.

Artikel vom 01.12.2004