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Ein Spiel, zwei Verlierer

Spruchkammer: Rolfzen - TIG wird nicht neu angesetzt

Von Sylvia Rasche
Sportkreis Höxter (WB). Die SpVg. Rolfzen/Sommersell und die TIG Brakel haben das im Oktober abgebrochene Fußball-A-Liga-Meisterschaftsspiel »verloren«. Beide Teams erhalten null Punkte und 0:2 Tore. Die Partie wird nicht neu angesetzt. Das entscheid die Kreisspruchkammer am Dienstagabend in Hembsen.

Die A-Liga-Partie war am Sonntag, 31. Oktober, beim Stand von 3:3 in Rolfzen in der 71. Spielminute von Schiedsrichter David Harley (Elbrinxen) abgebrochen worden. Der Unparteiische gab an, nicht mehr für die Sicherheit und Gesundheit der Spieler und Zuschauer garantieren zu können und die Partie daher vorzeitig beendet zu haben.
Ein harter Zweikampf zwischen TIG-Spieler Mustafa Keles und Rolfzens Andi Wenning, den der Schiedsrichter mit Roten Karten für beide Akteure geahndet hatte, war der Auslöser einer so genannten »Rudelbildung«. Auch Zuschauer seien aufgebracht auf den Platz gelaufen, berichteten beide Seiten vor der Kammer übereinstimmend. Hier soll ein Rolfzener Zuschauer den Brakeler Celal Mutlu geschlagen haben. Mutlu beschwerte sich daraufhin beim Schiedsrichter, der den Schlag allerdings nicht beobachtet hatte. Mutlu soll dann seinerseits den Zuschauer beschimpft und geschlagen haben. Der lippische Schiedsrichter entschloss sich daraufhin zum Spielabbruch. »Der Schiedsrichter hat nach unserer Auffassung richtig gehandelt. Wir konnten allerdings nicht zweifelsfrei klären, wer den Abbruch verursacht hat. Daher wird das Spiel für beide Mannschaft als verloren gewertet«, berichtete der stellvertretende Vorsitzender der Kreisspruchkammer, Bernd Bömelburg, gestern auf WB-Anfrage.
Die beiden vierwöchigen Sperren der »Rotsünder« Keles und Wenning, die Staffelleiter Adolf Muhr bereits verhängt hatte, wurden nicht verlängert. Beide dürfen am kommenden Sonntag wieder spielen. Der bislang noch nicht gesperrte Celal Mutlu wurde von der Kammer für sechs Wochen bis zum 11. Januar zum Zuschauen verurteilt. Zusätzlich muss er 100 Euro Geldstrafe zahlen. »Vor der Winterpause sind nur noch zwei Spiele angesetzt. Da er die Sperre somit in der spielfreien Zeit verbüßen würde, haben wir uns zusätzlich für die Geldstrafe entschieden«, erklärte Bömelburg.
Jeweils 100 Euro müssen außerdem die Vereine SpVg. Rolfzen/Sommersell und TIG Brakel zahlen. Nicht gesondert belangt wurde der Platzverein Rolfzen/Sommersell. »Der Ordnungsdienst dort hat funktioniert. Ein Platzordner hat den Schiedsrichter umgehend in die Kabine begleitet«, so Bömelburg.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Beide Vereine baten sich im Anschluss an die gut zweistündige Verhandlung Bedenkzeit aus.

Artikel vom 02.12.2004