02.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Trügerische Ruhe am Köterberg

Fußball-Bezirksliga: Wo steht der SV Fürstenau/Bödexen wirklich?

Von Michael Risse
Fürstenau/Bödexen (WB). Unter dem Köterberg herrscht Ruhe. Fußball-Bezirksligist SV Fürstenau/Bödexen produziert in dieser Saison bislang kaum positive oder negative Schlagzeilen. Die Elf von Arthur Chust leistet solide Arbeit. Doch Vorsicht: Zwei Spieltage vor der Winterpause hat der SV Fürstenau/Bödexen auf Platz elf nur einen Zähler mehr als der erste Abstiegsrang. Drei Nachholspiele geben Hoffnung.

Dass es schwierig würde, erkannte Trainer Arthur Chust schon im Sommer, gab den Klassenerhalt als Ziel aus. »Im ersten Jahr half die Euphorie. Das sieht man aktuell beim TSC Steinheim und Barntrup«, sagt der Übungsleiter. 16 Punkte nach elf Spielen, die Konkurrenz hat im Schnitt schon 13 Partien absolviert, geben noch keinen Grund zur Sorge, aber die Tabelle ist trügerisch. Zweimal machte die Witterung Probleme, einmal fehlte der Schiedsrichter. Gerade gerückt wird erst im neuen Jahr. Bis dahin schwebt man im Ungewissen. Die Zuschauer im Köterbergstadion wurden in den Vorjahren verwöhnt. »Wir versuchen, mehr nach vorn als nach hinten zu machen«, beteuert der Coach. Schon im Vorjahr zeigte sich ein Unterschied zwischen Heimauftritt und Gastspielen. Auf eigenem Platz gab es im Schnitt zwei Punkte, auswärts nur einen. Bei keinem anderen Team war der Unterschied in der Saison 2003/2004 so groß. Die vier Heimspiele dieser Spielzeit brachten sogar zweieinhalb Zähler pro Partie.
Neuverpflichtungen gaben im August Zuversicht. »Sie haben die Anforderungen im Großen und Ganzen erfüllt«, sagt Vereinsvorsitzender Günter Schrape. Die Fünf, die von außen kamen, haben ihren Platz im Stammteam. »Christian Reick ist ein herausragender Torwart«, vergaß Schrape schnell die Bedenken nach dem Weggang von Tom Rode. Jens Mönnig ist als Libero in der Defensive gesetzt. Daniel Chust gehört nach Verletzungsunterbrechung zur Stammelf. »Am Sonntag habe ich erst links im Mittelfeld, später rechts in der Defensive gespielt«, beschreibt der Sohn des Trainers seine Flexibilität. Christian Seiler und Markus Gleitz betätigen sich in Sturm oder Mittelfeld. »Christian Seiler ist schnell. Im Abschluss klappt es noch nicht so«, sagt Arthur Chust angesichts erst eines Saisontreffers. Der war wichtig, brachte das erlösende 2:0 gegen Brakel. Auch Markus Gleitz ist mit zwei Erfolgen bislang keine »Torkanone«. In Lemgo gelang ihm das richtungweisende 1:0, in Dringenberg vergab er Riesenchancen. Trotz vier Wochen Verletzungspause hat er einen wichtigen Platz im Team. Schon zum Saisonauftakt durfte er einen Elfmeter schießen. Der sechste Neue, Florian Hummel, kam aus der eigenen Jugend. Er spielte im Oktober zum ersten Mal, gleich über 90 Minuten. Seitdem ist er stets gegen Ende der Begegnungen gebracht worden.
Im bisherigen Saisonverlauf rekrutierte sich die Startelf aus einem 13-köpfigen Kern, zu dem weiterhin die Leistungsträger der Vorjahre zählen. Fabio Mancini ist Spielmacher, gleichzeitig torgefährlich. Fünf Treffer stehen auf seinem Konto und dies trotz einer Rotsperre. In Dringenberg musste er vom Feld. Dies entschied das Spiel. Das Team verlor 0:1. Ebenfalls eine Hand voll Tore machte Jakob Hertel. »Er ist ein absoluter Stürmer«, sagt Trainer Chust, »Bei seinem Bruder klappt es momentan nicht.«
Bei Viktor Hertel, am zweiten Spieltag noch Bester seines Teams in Brenkhausen, herrscht Flaute. Zwei Alutreffer in Erkeln. Sein Elfmeter an den Pfosten kostete wohl zwei Punkte gegen Barntrup. Rüdiger Überdick, Daniel Niemann, Sven Brandt und Christoph Toeberg sind absolut zuverlässig, wie auch Ralf Überdick, der aber nach einer Knieoperation erst in der Rückrunde wieder fit ist. Lange verletzt war auch Alexander Schmidt.
Betrachtet man die Statistik, so bedeuten 1,45 Punkte pro Spiel Rang zehn, 1,36 Tore den fünftletzten Rang. 2,5 Punkte pro Heimauftritt - hier sind nur zwei Teams besser - geben Zuversicht. Nun kommt der TuS Sonneborn, der in seinen letzten fünf Partien elf Zähler holte.
Klappt es besser mit der Chancenauswertung, können alle beruhigt in die Winterpause gehen und auf erfolgreiche Nachholspiele hoffen. Dort kann gegen Lüerdissen, den TSC Steinheim und in Lüdenhausen ein Sprung nach oben gelingen. Arthur Chust hat das Vertrauen des Vorstands. »Wir sind relativ zufrieden«, bekundet Günter Schrape angesichts einer Liga, in der »jeder jeden schlagen kann«, so Arthur Chust.

Artikel vom 02.12.2004