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Sieben lange
Stunden

Schach-Regionalliga


Bad Oeynhausen (WB). Mit einer kleinen Sensation endete der Regionalligakampf des Schachvereins Bad Oeynhausen von 1903 gegen den SK Minden 08. 4,5:3,5 zugunsten der Badestädter lautete der Endstand nach knapp sieben Stunden Spielzeit. Die 1. Mannschaft der Oeynhauser Denksportler fuhr damit im dritten Saisonspiel ihren ersten Sieg ein und entlastet sich damit im Kampf gegen den Abstieg. Gegen die starken Mindener lief zu Beginn alles wie am Schnürchen. Zunächst beendete Heinrich Bauer furios seine Partie, indem er die geschwächte Königsstellung des Gegners überrannte.
Marc Schwarz nutzte mit den schwarzen Steinen in der beschleunigten Drachenvariante eine Ungenauigkeit des Gegners aus, um vollständigen Ausgleich zu erzielen. Mehr als ein Remis war folgerichtig für den Mindener Gegner nicht mehr drin.
Auch Holger Meyer, ebenfalls mit Schwarz, vermochte sich den Angriffsversuchen seines Gegners souverän zu erwehren. In unübersichtlicher Stellung rauchten beide Seiten schließlich die Friedenspfeife. Etwas unzufrieden beendete Mathias Witte seine Partie ebenfalls mit einem ausgekämpften Remis. Nach Erlangung kleiner Stellungsvorteile für Witte versandete die Partie jedoch, auch hier Remis.
In sehr guter Tagesform zeigte sich der Senior der Mannschaft, Hans-Heinz Rürup. Kleinere Stellungsfehler seines Gegners verdichtete Rürup gewohnt sicher zum entscheidenden Übergewicht. 3,5:1,5 lautete der Zwischenstand., der jedoch keineswegs eine Vorentscheidung war. Denn die verbliebenen drei Oeynhausener Bretter standen allesamt auf Verlust.
An Brett 1 kämpfte Dr. Thomas Schwarz vergeblich mit Turm und Bauer gegen Läufer und Springer des Gegners. In der verschachtelten Stellung zeigten sich bald die Nachteile des eigentlich starken Turms gegen einen sehr beweglichen Springer.
Auch Olaf Wehrmann an Brett 2 musste sich seinem Gegenüber aus Minden beugen. Gegen zwei verbundene Freibauern, die in der Brettmitte vorwärts drangen, war schließlich kein Kraut gewachsen. 3,5:3,5.
Die Sensation erfolgte dann an Brett 6 durch Götz Meyer zu Schweicheln. Mit einem Minusbauern, zudem in passiver Stellung, schien die Lage hoffnunslos. Doch nach weit über sechs Stunden Spielzeit lief der Gegner in eine Springergabel, verlor schließlich seinen Mehrbauern und, völlig konsterniert, auch die Partie.
Seine beeindruckende Form in der Stadtmeisterschaft, in der Meyer zu Schweicheln uneinholbar die Tabelle anführt, konnte er hier weiter fortsetzen.
Dieser Sieg des 1. Vorsitzenden könnte noch Gold wert sein, sorgte er immerhin für die ersten zwei Punkte der Badestädter in dieser Saison. Das glückliche Ergebnis dieses Spiels entschädigt damit für die beiden sehr unglücklichen Niederlagen zu Saisonbeginn. Die schon bedenkliche Lage in der Regionalliga OWL ist damit wieder deutlich verbessert.

Artikel vom 03.12.2004