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Informationen zur Pflege in
den eigenen vier Wänden

Diakonie und Barmer stellen neue Angebote vor

Versmold (OH). Mit neuen Angeboten rund um die häusliche Pflege wartet die Diakoniestation Versmold auf. Die Informations- und Beratungsmöglichkeiten richten sich sowohl an Patienten, die in eine Pflegestufe der Pflegeversicherung eingruppiert sind, und deren Angehörige, als auch grundsätzlich an pflegende Angehörige. Zudem wird in Zusammenarbeit mit der Barmer Ersatzkasse ein Beratungsangebot auf die Beine gestellt, das sich an Personen richtet, die vorübergehend pflegebedürftig sind.

Zum Informationsangebot zählt erstmals in Zusammenarbeit mit der Barmer eine Beratungsmöglichkeit zur Überleitungspflege. Dieses für Barmer-Versicherte kostenlose Angebot richtet sich vor allem an Patienten, die nur vorübergehend, etwa nach einem Beinbruch oder einer Schulterverletzung, einer Pflege und Betreuung bedürfen. In vier jeweils 30-minütigen Beratungsterminen informiert die Diakonie von sofort an über Aspekte, die zu beachten sind und gibt auch Praxis-Tipps. »Die Beratung sollte idealerweise noch im Krankenhaus beginnen«, sagt Gaby Weber, Leiterin der Versmolder Diakonie-Station. So könnten erste Vorkehrungen vor der Entlassung getroffen werden. Bis zum zehnten Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus kann die Beratung erfolgen.
Helmut Achtermann, Geschäftsstellenleiter der Barmer, bezeichnet das Angebot als Reaktion auf Veränderungen im Gesundheitswesen und der daraus resultierenden kürzeren Verweildauer im Krankenhaus. »Bislang wurden diese Patienten vielfach entlassen, ohne dass ihnen Zuhause die notwendigen Hilfsmittel und eine fachgerechte Beratung zur Verfügung standen. Kam es deshalb zu einem erneuten Unfall, mussten sie ins Krankenhaus zurückkehren. Dem wollen wir vorbeugen.« Diakonie-Krankenschwester Cornelia Heidrich sieht in dem Angebot einen guten Ansatzpunkt: »So wird Angst genommen und Sicherheit gegeben. Zudem wissen die Pflegebedürftigen und die Angehörigen, an wen sie sich für weitere Hilfe wenden können.«
Darüber hinaus sieht das Pflegeversicherungsgesetz für Patienten, die in eine Pflegestufe eingruppiert sind, und deren Angehörige die Möglichkeit einer Schulung in den eigenen vier Wänden vor. Das von den Pflegekassen zu finanzierende Angebot sieht eine zweistündige individuelle Schulung vor. »Probleme können so schon im Vorfeld verhindert und spezielle Pflegetätigkeiten vermittelt werden«, sagt Gaby Weber. Zur Schulung zählt auch die Beratung zu Hilfsmitteln oder Wohnraumumgestaltungen, damit Pflegebedürftige mobil bleiben und die Angehörigen entlastet werden.
Zusätzlich zu den individuellen Möglichkeiten bietet die Diakonie auch wieder einen Kursus für pflegende Angehörige an. Dieser startet am 25. Januar 2005 und wird an den folgenden elf Dienstagen von 19.30 bis 21 Uhr von Cornelia Heidrich und Kai Torweihe, dem stellvertretenden Leiter der Diakonie-Station, durchgeführt. Theoretisches und Praktisches ist gleichermaßen Inhalt des Angebots. Der Umgang mit dem Pflegebedürftigen, Zweiterkrankungen und wie man diese verhindert, Krankheitsbilder wie Schlaganfall oder Demenz und Selbstpflegeaspekte sind Schwerpunktthemen. Anmeldungen bei der Diakoniestation (% 0 54 23/ 93 01 86) oder der Barmer (% 01 85 00 78 64 00).

Artikel vom 30.11.2004