30.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schütze mit Leib und Seele

Richard Kirchhoff verabschiedet

Von Andrea Pistorius
(Text und Fotos)
Paderborn (WB). Minutenlang klatschten 700 Schützen Beifall, als sich Richard Kirchhoff am Samstag in Sande aus seinem Ehrenamt verabschiedete. Zehn Jahre lang hatte der 75-Jährige den Bezirksverband Paderborn-Land im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften geführt.

Der Hochmeister der Schützenorganisation, Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein, würdigte Kirchhoff als einen »hochverdienten und im ganzen Bund geachteten und geschätzten Schützenbruder«. Seit 54 Jahren ist der Geehrte im Schützenwesen aktiv; von 1971 bis 1996 trug er Verantwortung in der Führung der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Hövelhof, zuletzt war er dort Hauptmann der 700 Mann starken Dorfkompanie. 1994 übernahm er das Amt des Bezirksbundesmeisters und wurde damit Chef von knapp 20 000 Schützen in 30 Bruderschaften.
»Ich bin froh und dankbar«, sagte Sayn-Wittgenstein weiter, »dass wir in der Führung unseres Bundes solche Persönlichkeiten wie Richard Kirchhoff haben«. Der Hövelhofer habe nicht nur den Bezirksverband vorbildlich geführt, sondern sich insbesondere caritativ engagiert und für Hilfsprojekte große Summen zusammengetragen. Als äußeres Zeichen seines Dankes überreichte der Hochmeister dem jetztigen Ehrenbezirksbundesmeister das St. Sebastianus-Ehrenschild der Sonderklasse, eine der ganz selten verliehenen Auszeichnungen des Schützenbundes.
Es folgten weitere dankende Ansprachen und Auszeichnungen, für die sich Kirchhoff auf gewohnt zackige Art, aber doch mit bewegtem Unterton bedankte. Danach hielt er ein besonderes Geschenk für die hohen Repräsentanten der katholischen Kirche und des Schützenbundes, Erzbischof Hans-Josef Becker und Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein, bereit: Alle drei prosteten sich aus den originell dekorierten Bierkrügen anschließend gut gelaunt zu.
Im weiteren Verlauf des Bezirksverbandstages in der Sander Mehrzweckhalle wurden andere verdiente Schützen geehrt: Der Fahrer des Bezirksbundesmeisters, Max zur Linden (Hövelhof), erhielt das Silberne Verdienstkreuz; die Vorstandsmitglieder Heiner Knocke (Dahl), Michael Gräfner (Ostenland) und Ulrich Fernhomberg (Elsen-Bahnhof) wurden mit dem St. Sebastianus-Ehrenkreuz bedacht.
In seinem Festvortrag verwies der Hochmeister auf die Bedeutung der Schützenbruderschaften in der Gesellschaft. Dabei betonte er insbesondere den Wert der Jugendarbeit und die Bewahrung des christlichen Glaubens.

Artikel vom 30.11.2004