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Name:Schachten
Vorname:Sebastian
Geburtsdatum:6. November 1984
Geburtsort:Helmarshausen (bei Bad Karlshafen)
Familienstand:ledig
Größe:1,89 Meter
Gewicht:76 Kilogramm
Vereine: SC Bodenfelde, SVG Einbeck, SVG Göttingen, SCW Göttingen, SC Paderborn 07
Beruf:Student (Wirtschafts-Ingenieurwesen)
Hobbies:Tennis
Stärken:ehrgeizig, zielstrebig, gutes Gerechtigkeitsgefühl
Schwächen:

Lieblingsgetränk:
manchmal zu ungeduldig
Kirschsaft
Lieblingsessen:Nudeln in allen Variationen, Eintopf von Oma
Lieblingsmusik:
Lieblingsurlaubsort:
Rap, Hip Hop
USA
Von Beginn an dabei im Drittliga-Schlager gegen den KFC Uerdingen: Sebastian Schachten. Foto: Hörttrich

KFC UerdingenDas ist am heutigen Samstag ein absolutes Sechs-Punkte-Spiel für uns. Wir müssen siegen und uns damit ein Polster schaffen. Auch wenn das vor einer Woche gegen den VfL Wolfsburg nicht immer so aussah, wir sind alle heiß auf den Aufstieg und wollen es packen. An dieser Stelle auch eine Bitte an unsere Fans: Unterstützt uns auch am Samstag, am besten so toll wie gegen Freiburg. Auch das wird im Aufstiegskampf ein entscheidender Faktor sein.

AbiturHabe ich in diesem Jahr am Gymnasium in Uslar gemacht und ist mit einem Notenschnitt von 2,0 ganz ordentlich. Die so genannte Reifeprüfung wäre besser ausgefallen, wenn ich nicht Fußball gespielt hätte, aber das war nie ein Thema für mich. Dafür liebe ich diesen Sport zu sehr.

ZivildienstIm Altenheim in Schloß Holte habe ich damit begonnen, nach zwei Monaten habe ich mich aber für zwei Jahre zurück stellen lassen und in Paderborn ein Studium für Wirtschafts-Ingenieurwesen, einer Mischung aus Maschinenbau und BWL, aufgenommen. Regionalliga-Fußball unter Profibedingungen lässt sich mit einem Zivildienst nicht vereinbaren. Das Vormittagstraining fiel für mich immer aus, am Nachmittag konnte ich nur teilnehmen, wenn man mir freigab. Das hat zwar gut geklappt, war aber keine Dauerlösung. An der Uni gibt's dagegen keine Anwesenheitspflicht.

RegionalligaMein erstes Spiel habe ich am 2. Oktober gegen Arminia Bielefeld gemacht und war eine absolute Katastrophe. Ich war unglaublich nervös, wollte in den zehn Minuten alles zeigen, was ich kann und es ging alles schief. Ich habe gespielt, als wenn ich noch nie gegen den Ball getreten hätte. Mittlerweile hatte ich drei weitere Einsätze, spiele immer etwas länger und arbeite mich so Schritt für Schritt heran. Ein Zeitlimit habe ich mir nicht gesetzt, wie schnell alles im Fußball gehen kann, zeigt die Entwicklung von Per Mertesacker. Mit dem habe ich noch in der Niedersachsen-Auswahl zusammen gespielt und jetzt ist er bei Hannover 96 und Nationalspieler. Genauso schnell kann es in die andere Richtung gehen. Eine schwere Verletzung und alles ist aus.

Werner SchachtenMein Vater, Förderer und Kritiker. Er spielt eine ganz wichtige Rolle in meinem Leben. Er hat selbst in Paderborn gespielt, war Bundesliga-Profi beim VfL Bochum und versucht bei jedem Heimspiel dabei zu sein. Seine konstruktive Kritik ist wichtig und hilft mir weiter.

Trainer-TrioDie Arbeit mit Pavel Dotchev, Markus Gellhaus und Zsolt Petry funktioniert sehr gut. Auch dass man Günther Rybarczyk als Sportlichen Leiter zurück geholt hat, finde ich für uns Spieler sehr gut. So hat man immer einen Ansprechpartner und Verbindungsmann zwischen dem Präsidium und dem Trainer, der einem das Gefühl gibt, dass es dem Verein nicht egal ist, wie es uns Spielern geht. Sehr gut ist auch das Fördertraining. Alle zwei, drei Wochen arbeitet Pavel Dotchev ganz gezielt mit uns jungen Spielern. Das ist absolut vorbildlich und hilft ungemein weiter.

BodenfeldeMein Heimatort, hat etwa 4 000 Einwohner, liegt noch in Niedersachsen und nur einen Kilometer von Hessen entfernt. Bis zu den D-Junioren habe ich für den SC Bodenfelde gespielt. Als dann die ersten Einladungen für die Kreisauswahl kamen, bin ich gewechselt. Meine Freundschaften versuche ich noch so gut es geht zu pflegen, denn die sind mir besonders wichtig. Bei meinen Freunden kann ich sicher sein auch dann Rückhalt zu bekommen, wenn es mal nicht so gut läuft.

MittelfeldVor meinem Wechsel nach Paderborn habe ich meine Position im zentralen Mittelfeld gesehen, beim SCP spiele ich entweder auf der rechten oder auf der linken Außenbahn. Das gefällt mir sehr gut, hier habe ich auch größere Chancen auf einen Einsatz. Denn mit Guido Spork und Alessandro da Silva sind wir zentral ungemein stark besetzt. Jetzt hoffe ich darauf, irgendwann eine Chance von Beginn an zu bekommen. Die hat mir der Trainer versprochen und die will ich dann auch nutzen.

TennisEin ganz großes Hobby von mir. Ich war mal Bezirksmeister in Niedersachsen und habe auch auf Landesebene gespielt. Jetzt fehlt mir aber die Zeit. Vielleicht kriegen wir es ja mal hin, eine interne Weihnachts-Mannschaftsmeisterschaft beim SCP zu organisieren. Ich habe zwar keinen überragenden Schlag drauf und bin mehr der Allrounder, aber ich glaube, ich wäre da nicht chancenlos.

Mein schönster MomentMeine Vorbereitung zum 2:1 von Daniel Cartus im DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg. Ich kam nach 70 Minuten für Semir Devoli, begann vor ausverkauftem Haus sehr nervös, aber dann lief es immer besser. Genial war von Carte dann, wie er in der Verlängerung das 2:1 macht. Ich glaube, nach Mario Basler hat Carte mit rechts die beste Schusstechnik.

Mein größter SiegIn besonderer Erinnerung ist mir ein Erfolg im Schulfußball geblieben. In der zehnten Klasse besuchte ich als 16-Jähriger ein Jahr lang die Rickards High School in Tallahassee (Florida) und nahm da an den Regionalmeisterschaften teil. Dort trafen wir auf eine High School, gegen die meine Schule in ihrer langen Geschichte noch nie gewonnen hatte. Diesmal siegten wir, qualifizierten uns damit für die State-Meisterschaften und ich schoss auch noch das entscheidende Tor. Einen Tag später mussten alle 3 500 Schüler unserer Schule in die Aula kommen und wir wurden vom Direktor ausgezeichnet.

2. LigaUnser ganz großes Ziel und sicher ein Erlebnis, das ich nie vergessen würde. Aufstieg und dann im neuen Stadion spielen - das wäre überragend. Was mit neuen Stadien alles möglich ist, zeigt sich in der Bundesliga. In jeder Stadt mit einer neuen Arena steigen die Zuschauerzahlen sprunghaft an. Und was diese Region für ein Riesenpotenzial hat, haben die Spiele im DFB-Pokal beweisen. An dieser Stelle muss ich auch Thorsten Ising mal ein Riesenlob aussprechen, er leistet als Fanbeauftragter ganz tolle Arbeit.

Mein LebensmottoNicht aufgeben und immer den Kopf hochnehmen.

Ich wünsche mir . . .. . . Gesundheit, Glück im privaten und sportlichen Bereich und 2005 den Aufstieg in die zweite Liga.

Aufgezeichnet von:Matthias Reichstein

Artikel vom 04.12.2004