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Drei Fragen an. . .

Klaus Brandner, Bundestagsabgeordneter (SPD)

Gütersloh (WB). Thomas Ostermann hat den Stadt- und den Kreisverband der SPD in einer schwierigen Phase übernommen und seitdem hart gearbeitet. Am Wochenende strafte ihn die Wahlkreisversammlung der SPD mit der Weigerung, ihn zum Landtagskandidaten zu nominieren, regelrecht ab. WB-Redakteur Stephan Rechlin hat dazu Fragen an Klaus Brandner.
Sie haben im Kreisverband die Kandidatur Ostermanns unterstützt. Werten Sie das Votum der Wahlkreiskonferenz nun auch als Kritik an Ihnen selbst?
Klaus Brandner: An mir? Es stimmt. Ich habe die Kandidatur von Thomas Ostermann unterstützt, schon aus Respekt vor seiner Leistung. Doch sein Scheitern hängt mit der fehlenden Unterstützung aus den Gütersloher Ortsvereinen zusammen. Da haben Emotionen eine Rolle gespielt, die ich nicht kenne und die ich auch nicht bewerten möchte. An meiner Arbeit im Kreisverband wurde keine Kritik geübt.

Nach dem Wahlergebnis legte Ostermann am vergangenen Samstag sofort sein Kreistagsmandat und seine Ämter im Stadt- und Kreisverband nieder. Hat er darüber zuvor mit Ihnen gesprochen?
Brandner: Ja. Falls es mit der Arbeit auf der politischen Ebene nichts wird, wolle er sich stärker auf seinen Beruf konzentrieren, hatte er gesagt. Aus dieser Perspektive sind die Rücktritte nur konsequent. Mir wäre es lieber gewesen, er hätte noch eine oder zwei Nächte darüber geschlafen. Doch dafür war offenbar die Enttäuschung zu groß - was ich gut verstehen kann.

Wenige Monate vor der Landtagswahl sind zwei strategisch wichtige Positionen in der SPD im Kreis Gütersloh vakant. Haben Sie schon Nachfolger im Auge?
Brandner: Über die Nachfolge im Stadt- und Kreisverband haben wir bislang nur kurz gesprochen, Kandidaten gibt es noch nicht. Mit der Suche lassen wir uns Zeit, das wird kein Blitzschuss. Die Entscheidung dürfte im kommenden Jahr fallen.

Artikel vom 30.11.2004