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Echter Mastholter mit Leib und Seele

Heinz Herbort mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

Rietberg (mobl). In wievielen Mastholter Vereinen Heinz Herbort Mitglied ist? Mit dieser Frage ist sogar Rietbergs Bürgermeister André Kuper überfordert. Mit seiner Antwort während der Bundesverdienstkreuz-Verleihung aber hatte er die Lacher auf seiner Seite: »Ich habe zumindest einen Verein in Mastholte gefunden, in dem er noch kein Mitglied ist: den Frauenchor!«

Ob die sangesfreudigen Mastholter Damen nun reagieren und den ehemaligen Ortsvorsteher zum Ehrenmitglied ernennen, sei dahin gestellt. Fest steht: mit Heinz Herbort erhielt am Donnerstag ein echtes Mastholter Original das Bundesverdienstkreuz aus den Händen von Landrat Sven-Georg Adenauer. Der Ratssaal im Alten Progymnasium war bis auf den letzten Platz gefüllt, was zum einen an Herborts großer Familie lag, zum anderen eben aber auch daran, dass der 70-Jährige überaus beliebt und in zahlreichen Vereinen aktiv ist. »Hier wird heute das lebenslange Wirken eines besonderen Menschens gewürdigt. Er trägt das Herz am rechten Fleck und er ist Mastholter - und das ist in diesem Fall als echtes Markenzeichen zu verstehen«, meinte Bürgermeister André Kuper in seinen einleitenden Worten.
Anschließend übergab er das Mikrophon an Landrat Sven-Georg Adenauer, der sich in seiner Laudatio bemühte, alle Facetten des Herbortschen Wirkens mit einzubeziehen. Bereits im Jahre 1961 entschloss sich Heinz Herbort, politisch aktiv zu werden. Er wurde als Mitglied der CDU in die Gemeindevertretung Moese gewählt, der er bis zur kommunalen Gebietsreform 1970 angehörte. Anschließend gehörte er bis 1994 ununterbrochen dem Rietberger Rat an, zudem fungierte er von 1974 bis ins vergangene Jahr hinein als Mastholter Ortsvorsteher. Die Interessen »seines« Ortsteils lagen ihm stets besonders am Herzen. »Wenn die Stadt Rietberg heute, auch im Blick auf ihre Ortsteile, mit ÝSiebenmal sympathischÜ für sich wirbt, dann haben Sie ganz gewiss auch mitgebastelt an dem einen Mal, das für Mastholte steht«, sagte Adenauer. Bereits im Gründungsjahr 1950 schloss sich Herbort dem SV Rot-Weiß Mastholte an, ist Mitglied der Kolpingsfamilie, die er in den 50er Jahren sogar als Senior führte. Herbort gehört auch der Freiwilligen Feuerwehr Mastholte an, ebenso der St.-Jakobus-Schützenbruderschaft. Auf seine Initiative hin wurde 1987 der Heimatverein gegründet, ins Leben gerufen hat der 70-Jährige auch den Verein Haus Reilmann e.V. Bekannt ist Herbort desweiteren als Marktleiter des großen Jakobimarktes. »Sie haben in den langen Jahren ihres persönlichen Einsatzes ein außergewöhnlich hohes Maß an Verpflichtung ihrem Heimatort Mastholte, ihrer Heimatstadt Rietberg und den Belangen ihrer Mitbürger gegenüber bewiesen«, lobte Adenauer. Im Namen der Familie wies Herborts Schwester Roswitha Röhr darauf hin, dass Heinz Herbort auch innerhalb der Familie nach dem plötzlichen Tod des Vaters Verantwortung für seine Mutter und seine 13 Geschwister übernahm. Als Vertreter der Vereine sprach Gisbert Schnitker, Herborts Nachfolger als Mastholtes Ortsvorsteher, seine Glückwünsche aus: »Wenn auch das Leben nach Jahren gezählt wird, es wird an Taten gemessen.«

Artikel vom 27.11.2004