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Nicht nur Union gegen die Vollmitgliedschaft

Gerade 34 Prozent der Deutschen sind dafür

Helmut Schmidt, kritsich in Sachen Türkeibeitritt

Zum von Rot-Grün gewünschten EU-Beitritt der Türkei:
Wieder einmal versucht Rot-Grün, eine neue Legende zu stricken. Die CDU, heißt es, sei als einzige gegen einen EU-Beitritt der Türkei.
Tatsächlich aber reicht diese Ansicht über Nahost- und Islam-Experten wie Peter Scholl-Latour bis weit in die SPD hinein. Beispiele sind Peter Glotz oder der Außenpolitikexperte Hans-Ulrich Klose.
Besonders Helmut Schmidt hat betont, es sei ein Fehler gewesen, Gastarbeiter ins Land zu holen, viele Ausländer wollten sich nicht integrieren und »mit einer demokratischen Gesellschaft« sei »das Konzept von Multikulti schwer vereinbar«. Hätte das ein CDU-Politiker gesagt, wäre die allgemeine Empörung einem »Fall Hohmann« gleichgekommen! Auch die Bürger Europas sind mehrheitlich gegen einen Beitritt. In Deutschland liegt die Zustimmung bei 34 Prozent, in Frankreich bei nur 16 Prozent.
Das hat seinen Grund, denn selbst türkische Wissenschaftler rechnen mit zig Millionen Türken, die nach Deutschland kämen, wenn die Türkei zum »Inland« würde.
Das wäre Wasser auf die Mühlen der erstarkten Rechtsaußen-Parteien, denn was würden wohl die Türken sagen, wenn plötzlich zig Millionen Deutsche in die Türkei auswanderten, dort Kirchen bauten und angepasste Systeme zum Beispiel in Schulen oder bei Feiertagen verlangten? Und wer für Beitrittsverhandlungen ist, der ist auch für einen möglichen Beitritt, das ist doch klar.
Stefan Wein 33102 Paderborn

Artikel vom 23.12.2004