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Paul Spiegel

Paul Spiegel liest in der Petrikirche

Kartenvorverkauf läuft bereits

Versmold (igs). Lange haben sie verhandelt, um ihn nach Versmold zu holen. Um so größer ist bei Gesine Klack und Christa Brüning die Freude darüber, dass es doch noch klappt: Am Dienstag, 14. Dezember, liest Paul Spiegel um 20 Uhr in der Versmolder Petrikirche.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland wird vor bis zu 600 Zuhörern aus seinem Buch »Was ist koscher? Jüdischer Glaube -Êjüdisches Leben« lesen und Fragen der Zuhörer beantworten. Spiegel stellt in seinem Buch die Grundzüge des jüdischen Lebens und Glaubens dar, will jedoch kein idealisiertes, sondern ein realistisches Bild des heute hier in Deutschland gelebten Judentums zeichnen. Die Veranstaltung mit Paul Spiegel wird die letzte im Jubiläumsjahr »10 Jahre Stadtbibliothek - 100 Jahre Buchhandlung Krüger« sein.
Eine Lesung in einer evangelischen Kirche - das ist für den 66-Jährigen keine Besonderheit. »Auch für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich gerade die Kirche an dem Gespräch beteiligt«, betont Pastor Christoph Grün, warum die Kirchengemeinde das Gotteshaus für die Veranstaltung öffnet. Schließlich komme Paul Spiegel zum vierten Mal in seine Vaterstadt -Ênach der Einweihung der Ausstellung »50 Jahre Reichspogromnacht« im Jahr 1988, seinem Besuch im CJD-Jugenddorf 1989 und zuletzt 2000 zur Einweihung des Erinnerungszeichens. »Es ist wichtig, dass es Menschen in Versmold gibt, die ihn mit offenen Armen empfangen.« Was für ihn selbstverständlich sei, gelte jedoch nicht für alle. »Es gibt noch Ressentiments, allerdings sind das keine rechtsradikalen Töne«, berichtet Grün. Die Stadt möchte den ersten Repräsentanten des Judentums vor der Lesung würdigen.
Karten gibt es im Vorverkauf in der Stadtbibliothek und in der Buchhandlung Krüger. Bislang sind schon 100 Eintrittskarten verkauft.

Artikel vom 30.11.2004