26.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Der kommt aus meiner Heimat«

Gerhard Schröder strahlt mit der »Kanzlertanne« aus Lippe um die Wette

Von Peter Reineke (Text und Foto)
Berlin/Kreis Lippe (SZ). Jedes Jahr bekommt Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Adventszeit Besuch aus seiner Heimat Lippe. Der Besuch ist ein angenehmer Zeitgenosse. Er fühlt sich im Ehrenhof des Bundeskanzleramts am wohlsten, wenn der erste Schnee auf sein grünes Nadelkleid fällt: Die »Kanzlertanne« ist seit gestern wieder in Berlin.

Bei der Übergabe des Baumes strahlten Gerhard Schröder und seine lippischen Gäste um die Wette. »Dieser Baum ist toll wie in jedem Jahr«, lobte der Bundeskanzler und schritt um die majestätische, 20 Meter hohe Fichte herum. »Der kommt aus meiner Heimat Lippe«, rief er den anwesenden Journalisten zu. Genauso wie die 1000 Lichtpunkte, die von der Lemgoer Firma Zumtobel Staff angebracht wurden und den Baum nun in hellem Glanz erstrahlen lassen.
Der Kanzler störte sich auch nicht daran, dass eigentlich nur die »zweite Wahl« vor dem Kanzleramt steht. Bei der Fällung vor einer Woche war die Spitze des ursprünglich vorgesehenen Baumes abgebrochen. »Aber die Lipper haben sehr schnell etwas Neues geschafft. Und ganz ehrlich: Etwas anderes hatte ich von meinen Landsleuten auch nicht erwartet«, sagte Schröder im Gespräch mit der SCHLÄNGER ZEITUNG.
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit übergab Pastor Hermann Adam, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Eben-Ezer, den Baum. »Diese Aktion ist ein starkes Zeichen, dass wir mit dem Weihnachtsbaum ein Symbol für menschliche Wärme hier hinbringen«, betonte Adam. Der Bundeskanzler griff das Bonmot gerne auf und mahnte an, diese Wärme auch in die Politik zu tragen.
In Erinnerung bleiben wird der Tag auch Brigitte Sommerfeld und Harald Moritz. Die beiden geistig behinderten Bewohner des Heims Stapelage überreichten dem Kanzler zwei Bilder, die sie in der Kunstwerkstatt von Eben-Ezer gemalt hatten.
Bernd Nagel-Held schenkte Schröder im Namen von »Lippe Qualität« ein »Lippe-Herz« aus Lebkuchen. Angesichts dieser vorweihnachtlichen Geschenke zeigte sich der Bundeskanzler sehr zufrieden. Besonders freute er sich über die professionelle Beleuchtung des Baumes. »Da sind die Leute von Zumtobel Staff absolute Experten. So etwas findet man hier in Berlin nicht, das gibt es nur in Lippe«, frohlockte er.
Und in Lippe hofft man, dass die von der Wirtschaftsinitiative Lippe vor vier Jahren begründete Tradition auch im kommenden Jahr fortgeführt wird. Denn weihnachtliche Gäste aus Lippe werden im Bundeskanzleramt immer gerne gesehen.

Artikel vom 26.11.2004