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Torwart Schnatmann beurlaubt

Fußball-Verbandsliga: SC Herford mit ganz schwacher zweiter Halbzeit

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Die Sorgen und Probleme wollen derzeit beim Fußball-Verbandsligisten SC Herford kein Ende nehmen. Im Flutlichtspiel am Samstag Abend reichte es im Abstiegsduell gegen TuS Dornberg nur zu einem schmeichelhaften 1:1 (1:0)-Unentschieden. Gleichzeitig wurde bekannt, dass Torwart André Schnatmann vom Spielbetrieb der 1. Mannschaft beurlaubt wurde.

Die Sport-Club-Verantwortlichen wollten diese Angelegenheit herunterspielen. Auf kritische Fragen waren lediglich platte Antworten zu hören wie »das ist eine interne Sache« oder »das war schon vor zehn Tagen, ist bereits verjährt«. Fakt scheint aber, das Schnatmann Trainer Holm Windmann nach dem Freitag-Training am 19. November massiv verbal beleidigt hat. Nur so viel war Windmann nach der Partie gegen Dornberg zu entlocken: »So lange ich hier Trainer bin, wird Schnatmann mit Sicherheit nicht mehr für uns auflaufen.«
Fußball wurde auch noch gespielt. Aber aus Herforder Sicht kein guter. Die 1:0-Pausenführung war verdient, nachdem ein hart geschlagener Windmann-Freistoß von der Strafraumgrenze Tomas Franke erreichte und dessen Kopfball von Damian Solorz ins eigene Tor abgefälscht wurde. Pech hatte Marco Schlobinski mit einem Schuss an den Innenpfosten. Kurz zuvor verfehlte Lars Baumann aus neun Metern das leere Tor.
Zur zweiten Hälfte ließ Holm Windmann Burak Dagdelen draußen, der für Tim Dittrich (hatte sich beim Abschlusstraining verletzt) auf der Außenbahn spielte. Dagdelen hatte in der 40. Minute einen derart schlampigen Pass gespielt und seinem Trainer die Zornesröte ins Gesicht getrieben. Windmann: »Burak konnte alles machen, sogar selbst schießen oder für Franke auflegen. Aber doch nicht so einen Pass zum Gegner spielen.«
In der zweiten Halbzeit war vom Herforder Angriffsschwung nichts mehr zu spüren. Selbst Windmann konnte sich nicht an eine Torchance erinnern. Ganz anders traten dagegen nun die Dornberger auf. Die eingewechselten Offensivspieler Adic Hasic und Eduard Hertel brachten Farbe in diesen trüben Novembertag. Risikofußball, eine nach vorne gewandte Verteidigung, Pressing und eine allgemeine Beschleunigung. So war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann der Ausgleich fallen würde, nach dem die Herforder förmlich bettelten. In der 85. Minute war es dann so weit: Den Freistoß von Toni Boada köpfte Damian Solorz, der mit nach vorne gelaufene Gegenspieler von Lars Baumann, unhaltbar unter die Latte. Herfords Nachwuchstorwart Stefan Tillmann, der Thomas Klemme (Muskelfaserriss im Oberschenkel) in der 30. Minute abgelöst hatte, hielt mit einigen guten Paraden wenigstens den einen Punkt fest. Dornbergs Trainer Andreas Brandwein zeigte sich mit dem 1:1 zufrieden. Man habe gutes Pressing gespielt, Dinkelborg habe in der Nachspielzeit das 2:1 auf dem Fuß gehabt. SCH-Coach Holm Windmann sprach von einem glücklichen Punktgewinn.

Artikel vom 29.11.2004