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»Frei leben -Êohne Gewalt«: Fahne wird heute gehisst


Versmold (WB). Das Fahnensymbol »frei leben - ohne Gewalt« wird auch in diesem Jahr wieder vor dem Versmolder Rathaus, wie im gesamten Kreis Gütersloh, gehisst. Die anlässlich des 25. November entwickelte Fahnenaktion der Organisation »Terre des femmes« wurde von zahlreichen Frauenbeauftragten und vielen anderen Verbänden aufgegriffen und mit getragen und steht in jedem Jahr unter einem bestimmten Thema. Im vergangenen Jahr wurden 2600 Fahnen und Banner in mehr als 800 Gemeinden und Städten gehisst.
In diesem Jahr und den beiden folgenden Jahren steht die Aktion unter dem Thema »Verbrechen im Namen der Ehre«. »Schwere Menschenrechtsverletzungen sind ein weltweites Phänomen: Jährlich sterben tausende Mädchen und Frauen, weil sie sich verlieben, ihren Partner selbst wählen oder unverheiratet schwanger werden«, erklärt die Versmolder Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Schmidt. »In streng patriarchalen Gesellschaften gilt solche Eigenständigkeit als ÝunkeuschÜ und ÝentehrendÜ und wird nicht selten mit brutaler Gewalt, bis hin zu Mord, bestraft. Laut UN-Bericht werden Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern im Namen der Ehre unterdrückt, misshandelt, gesteinigt und kaltblütig ermordet. Die Täter, meist nahe männliche Verwandte, gehen häufig straffrei aus.«
Auch in Deutschland geschehen Ehrverbrechen innerhalb von Migrantenfamilien. »Terre des femmes« ist überzeugt, dass den betroffenen Frauen geholfen werden kann. »Wichtig ist zunächst einmal die öffentliche Aufmerksamkeit und das Wissen um die Zusammenhänge, damit durch ein rechtzeitiges Eingreifen Schlimmeres verhindert werden kann.«
www.frauenrechte.de

Artikel vom 25.11.2004