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Fachliche Beratung in allen
öffentlichen Gestaltungsfragen

Architekt Hubert Krawinkel regt eine neue »Kunstkommission« an

Von Manfred Stienecke
Paderborn (WV). Nach der Auflösung der Paderborner Kunstkommission im Sommer des vergangenen Jahres hat der Paderborner Architekt Hubert Krawinkel (70) jetzt die Neugründung eines entsprechenden beratenden Expertengremiums durch den Rat der Stadt angeregt.

In einem Gespräch mit dem »Westfälischen Volksblatt« betonte der Baukünstler, der selbst auch Mitglied in der Kunstkommission gewesen ist, die Notwendigkeit zu einer möglichst breiten fachlichen Beratung in öffentlichen Gestaltungsfragen. Die Zuständigkeit eines derartigen »Gestaltungsbeirats« müsse von künstlerischen Angelegenheiten auf Fragen der Architektur, der Stadtplanung und Platzgestaltung sowie des Denkmalschutzes erweitert werden.
Wichtig sei es, das beratende Gremium für den Kultur- und den Bauausschuss auch mit kompetenten auswärtigen Mitgliedern zu besetzen, so Krawinkel. Ein Verhältnis von zwei Dritteln heimischer und einem Drittel auswärtiger Fachleute sei hier denkbar. »Die Städte Bielefeld und Gütersloh haben einen derartigen Gestaltungsbeirat, und dort funktioniert das«, meinte Krawinkel mit einem Rückblick auf das gescheiterte Paderborner Gremium. »Die Kunstkommission hat nichts Positives zustande gebracht.« Ein Beirat dürfe nicht nur auf geplante Projekte reagieren, er müsse auch initiativ werden und Verfahren in Gang bringen können.
Die Stadt Paderborn plant indessen ohne die Krawinkel-Idee. Sie möchte in den nächsten fünf Jahren für den Kulturbereich insgesamt fünf Beiräte fortführen: das Musikschul-Kuratorium, den Volkshochschul-Beirat, das Preisgericht für den Paderborner Kulturpreis sowie einen Arbeitskreis und das Herausgebergremium für die Dokumentationsreihe »Paderborn - Geschichte in Bildern, Dokumenten, Zeugnissen«. Der Kulturausschuss soll in der kommenden Woche (1. Dezember) entsprechend beschließen.

Artikel vom 26.11.2004