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SG Bühne/Körbecke gibt nicht auf

Kreisliga A: an den Adventssonntagen richtungsweisende Spiele im Tabellenkeller

Warburg (wip/güs). Drei Spieltage vor dem Gang in die Winterpause präsentiert sich die Warburger Kreisliga A als Zwei-Klassen-Gesellschaft, in der die Region der abstiegsgefährdeten Mannschaften bereits mit dem achten Platz beginnt. Nach zwölf Spieltagen ziert die SG Bühne/Körbecke mit lediglich drei Punkten das Tabellenende. Ebenso wie die Alsterkicker hat auch der SSV Herlinghausen (Vorletzter mit fünf Punkten) noch keinen Sieg errungen. Bis zum dritten Advent treffen mehrere Kellerkinder direkt aufeinander. So ist noch nicht ausgemacht, wer Weihnachten und Silvester als Schlusslicht feiern wird.

Die Spielgemeinschaft Bühne/Körbecke hat als positive Bilanz lediglich drei Unentschieden auf dem Konto. Dass es keine leichte Saison werden wird, war trotz der in diesem Sommer begonnenen Zusammenarbeit der beiden Vereine im Seniorenbereich klar.
Mit Torwart Michael Krull, Abwehrrecke Frank Eikenberg und Mittelfeldspieler Thomas Kornhoff stehen wichtige Routiniers nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kam, dass die Angreifer Maik Wiedenbeck und Dirk Steinmetz aufgehört haben. Diese Akteure sind nicht so schnell zu ersetzen.
Wie berichtet, trat Spielertrainer Dirk Mertens Ende Oktober aus beruflichen Gründen zurück. Derzeit wird das junge Team von Martin Waldeyer und Frank Eikenberg gecoacht. »Martin leitet das Training und gibt Anweisungen auf dem Platz. Ich kann von Außen Hilfestellung geben«, sagt Eikenberg, dass die beiden bis zur Winterpause als Interimstrainerduo weiterarbeiten werden.
»Wir suchen jemanden, mit dem wir langfristig planen können - auch wenn es in der Kreisliga B sein sollte«, ergänzt Frank Eikenberg, dass in Ruhe eine neue Lösung gefunden werden soll. »Aufgeben werden wir aber nicht«, gibt sich der Betreuer des Tabellenletzten kämpferisch.
Einen Trainerwechsel gab es auch beim SSV Herlinghausen. Manfred Humburg, der über Jahre Aufbauarbeit in der Jugend geleistet hat, seine Mannschaft in die A-Liga und dort im ersten Jahr zum Klassenerhalt geführt hat, nahm nach Unstimmigkeiten seinen Hut. »Es gab zwischenmenschliche Probleme. Manfred hat die Mannschaft nicht mehr erreicht«, blickt Frank Schmidt zurück. Der Betreuer betont, dass das Team und der Ex-Trainer weiter Kontakt haben.
Unter Leitung von Humburg-Nachfolger Heinz-Josef Dördelmann holte der SSV Punkte in Manrode (2:2), gegen Borgentreich (4:4) und Bühne/Körbecke (0:0). Der erste Sieg soll am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Warburg 08 II herausspringen. »Da muss dreifach gepunktet werden« lautet die Zielsetzung des SSV.
Drittletzter der Wertungsleiter ist der SuS Rösebeck. Der Aufsteiger hätte deutlich mehr als acht Zähler auf dem Konto haben können. Hätte, wenn und aber zählen allerdings nicht. Was zählt sind dagegen Tore - und die hat die Mannschaft zu wenig erzielt. »Unser Problem ist die Chancenauswertung«, weiß Trainer Gisbert Richter und kann dabei auf mehrere Beispiele verweisen. Selbst gegen Aufstiegsanwärter Peckelsheim/Eissen/Löwen hätten die Blau-Weißen nach zwei klaren Chancen zu Beginn der Partie 2:0 führen können. Am Ende verlor Rösebeck das Match mit 0:4.
In einigen Spielen war der SuS überlegen, doch am Ende sprang nur ein Zähler heraus. So beispielsweise in Scherfede, gegen Menne/Nörde und gegen Herlinghausen. Beim 2:2 in Scherfede bekam Rösebeck ganz viele Komplimente. »Ein Sieg wäre uns lieber gewesen«, sagen die Akteure um Heinz-Georg Rinteln.
Wenn die Rösebecker, die eine junge, lauf- und kampfstarke Mannschaft haben, ihre Chancen besser nutzen und ihre Nervosität ablegen, werden sie den Klassenerhalt schaffen. Derzeit ist das Team Drittletzter mit acht Punkten. Dieser Rang würde übrigens zum Liga-Verbleib reichen.
Als Viertletzter hat Warburg 08 II mit zehn Zählern keinen beruhigenden Vorsprung vor den meisten gefährdeten Teams. Nach erfolgreichen Jahren in der oberen Tabellenhälfte war Kennern der Szene klar, dass die starken Abgänge nicht zu ersetzen sind. Mit Torwart Michael Schäfers, Libero Uwe Heinemann und dem torgefährlichen Mittelfeldregisseur Uwe Müller verließen im Sommer echte Führungsspieler die Mannschaft. Hinzu kamen die Abgänge der torgefährlichen Angreifer Mohamed Salim und Romeo Solfatao. Der neue Spielertrainer Matthias Wippermann (27 Jahre alt), Mario Laskowski (29), Oliver Ruhl (27) Karsten Niggemann (26) und Ansgar Soethe (25) sind nun die erfahrensten Akteure, die regelmäßig dabei sind. Die vielen Eigengewächse, die aus der Jugend in die Mannschaft gekommen sind, haben für Belebung gesorgt. Sie sind ehrgeizig und trainingsfleißig, doch die Erfahrung fehlt.
Dass bei den bisherigen Siegen (1:0 in Borgentreich mit Ludger Krull und 2:1 über Manrode mit Werner Gocke) zwei Routiniers im Alter über 40 Jahre dabei waren, spricht für sich. »Das Komische ist, dass wir in anderen Partien viel besser gespielt haben. Doch so ist halt Fußball«, hofft Spielertrainer Matthias Wippermann, dass sich in Zukunft die Spielstärke seiner Elf bezahlt macht.
Mit jeweils zwölf Zählern befinden sich die SG Menne/Nörde, der SC Manrode und der SV Westfalia 03 Scherfede/Rimbeck ebenfalls in unsicheren Gefilden. Bisheriger Pluspunkt der SG Menne/Nörde war, dass die Spielgemeinschaft die direkten Duelle gegen die Konkurrenten erfolgreich bestritten hat. Die Siege in Herlinghausen (3:2) und gegen Bühne/Körbecke (3:2) waren wichtig für die Mannschaft von Trainer Konrad Hilsmann und Co-Trainer Michael Kirschner. Nach den Remis gegen Manrode (2:2), Warburg II (1:1) und Rösebeck (1:1) war der zuletzt am 14. November erzielte 4:1-Erfolg über Gehrden/Altenheerse besonders wertvoll. Vor den schweren Spielen gegen Borgholz/Natzungen II, den TuS Westheim und Willebadessen hat dieser »Dreier« Luft auf die Abstiegsränge gebracht.
Der SC Manrode zeigte im bisherigen Saisonverlauf zwei Gesichter. Auf der einen Seite verbuchte die Kornhoff-Truppe überraschende oder hohe Siege wie gegen Neuenheerse/Herbram (4:2) oder Bühne/Körbecke (6:1), auf der anderen Seite gab es aber auch hohe Niederlagen (0:6 gegen Peckelsheim/Eissen/Löwen und 1:6 gegen Willebadessen). Zumal gegen die Kellerkonkurrenten Menne/Nörde (2:2), Herlinghausen (2:2) und Rösebeck (1:1) nur Unentschieden herausgekommen sind, haben die Bergdörfler nicht den Sprung ins sichere Mittelfeld der Tabelle geschafft. Mit dem 6:1-Erfolg bei der SG Bühne/Körbecke haben die Manroder aber am zehnten Spieltag deutlich gemacht, dass sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollen.
Unerwartet schwer tut sich der SV Scherfede/Rimbeck. Eigentlich wollte Trainer Burkhard Sarrazin nach seinem Wechsel zu den Rot-Weißen oben mitspielen, doch verletzungsbedingte Ausfälle (Paul Dissen, Thorsten Marten, Robin Ehls, Hafid Houri) sowie Sperren (Michael Fieseler, Thomas Kleinert) machten dem ehrgeizigen Coach einen Strich durch die Rechnung. »Wir mussten die Mannschaft immer wieder umstellen. So konnten keine Kontinuität einkehren«, verlautete aus Scherfede. Mit sechs Unentscheiden sind die Akteure aus Scherfede und Rimbeck nicht nur die Remis-Könige der Liga, sie sind auch die Leidtragenden der Drei-Punkte-Regel, bei der Unentschieden nicht wirklich weiter helfen.
Die Westfalia-Erste hat es in den kommenden Begegnungen in Manrode, in Herlinghausen (5. Dezember) und gegen Bühne/Körbecke (12. Dezember) in der Hand, mit drei Siegen in der Tabelle deutlich nach oben zu klettern.
Am kommenden Sonntag, 28. November, stehen die Kellerduelle SG Bühne/Körbecke - SuS Rösebeck und SSV Herlinghausen - Warburg II im Blickpunkt. Im direkten Vergleich kann sich zwischen dem SC Manrode und dem SV Scherfede/Rimbeck zeigen, wohin die Reise geht.

Artikel vom 26.11.2004