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Auf dem Weg zum Dienstleister

Landeskonferenz Personal: Gute Verwaltung durch gute Mitarbeiter


Kreis Herford (grot). Wenn ein Unternehmer seinen Betrieb erweitern oder einen Neubau auf die grüne Wiese stellen will, ist sein Ansprechpartner auf Behördenseite in aller Regel nicht ein Bürgermeister oder ein Landrat sondern Sachbearbeiter. Von ihm erwartet er nicht nur Höflichkeit und Kompetenz, schnelle Entscheidungen sind gefragt. Soll das klappen, müssen starre Hierarchiestrukturen in Rat- und Kreishäusern gekappt werden. »Genau das passiert in der Kreisverwaltung Herford«, hat gestern Landrätin Lieselore Curländer festgehalten.
Sie war Gastgeberin der 1. NRW-Landeskonferenz zum Thema Personalentwicklung im öffentlichen Dienst. Zu der Gemeinschaftsveranstaltung des Kreises Herford mit der Ostwestfalen-Lippe Marketing GmbH waren gut 100 Personalverantwortliche aus Verwaltungen und Fortbildungsinstituten gekommen. Schwerpunktthema war die »wirtschaftsnahe Verwaltung«.
Unter den Teilnehmerinnen war Dr. Gabriele Werner vom NRW-Ministerium für Wirtschaft und Arbeit. Dieses Ministerium unterstützte die Konferenz im Rahmen seines Projektes »Mittelstandsfreundliche Verwaltung NRW«. Unter den zwölf Modellkommunen und Gebietskörperschaften nehme der Kreis Herford einen Spitzenplatz, nicht zuletzt durch das behördenübergreifende Programm »Widufix«, ein (siehe auch Bericht auf der Wirtschaftsseite).
Und Jürgen Heinrich, Projektkoordinator bei der OWL Marketing GmbH, legte nach. In der Modellregion OWL seien bereits zwei Ziele erreicht. Erstens das Reduzieren beziehungsweise Vereinfachen von Regelungen, zweitens eine Imageverbesserung der Region. Drittens solle Ostwestfalen-Lippe bundesweit in puncto Zusammenwirken von Verwaltung und Wirtschaft auf einen Spitzenplatz gehievt werden. Das setze voraus, dass an der Nahtstelle dieser Partnerschaft, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zum Einsatz kämen. Personalentwicklung mit dieser Zielrichtung sei geboten.
Lieselore Curländer versucht dies durch »flache Hierarchiestrukturen« zu erreichen. Die Motivation der Mitarbeiter zu eigenverantwortlichem Handeln, zum Blick über den eigenen Aufgabenbereich hinaus, sei vorhanden.
Im Rahmen der Konferenz präsentierte Dezernent Paul Bischof das vom Kreis in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband Herford entwickelte Konzept »Mach V«. Personal aus Verwaltungen und Unternehmen nimmt an gemeinsamen Fortbildungen teil bekommt so den Blick für die Wünsche der jeweils anderen Seite. Dieses Konzept will die OWL Marketing GmbH im Rahmen ihrer Initiative »Wirtschaftsnahe Verwaltung« in der gesamten Region etablieren.

Artikel vom 25.11.2004