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Klarheit bei Südtrasse wird
Schritt für Schritt gewonnen

Windhager erklärt Vorgehen im Untersuchungsverfahren

Von Stefan Küppers
Halle (WB). Eine methodisch und fachlich saubere Untersuchung einer A 33-Südtrasse hat gestern der Leiter des Landesbetriebes Straßen in Bielefeld, Ulrich Windhager, zugesagt. Das Ergebnis soll so frühzeitig vorliegen, dass es den für Mitte nächsten Jahres geplanten A 33-Erörterungstermin in Steinhagen nicht verzögert.

Auf Nachfrage des WESTFALEN-BLATTes erläuterte der A 33-Chefplaner den weiteren Ablauf der Südtrassen-Prüfung. Das was bisher als Trassenvariante vorliegt (vergl. WB vom 20. November) bezeichnet Windhager als »Skizze«, die aufgrund der vorliegenden Informationen und Wünschen, insbesondere der STU, von der Straßenbehörde angefertigt wurde. Man habe diese Südtrasse grob den Erfordernissen des Straßenbaus angepasst, also beispielsweise nicht mitten durch ein FFH-Gebiet gelegt. Allerdings, so Windhager, müsse er jetzt von den Kommunen wissen, ob das jetzt die Trasse sein soll, die näher untersucht werden soll. Wenn Änderungswünsche bestünden, müssten die Kommunen sie bald mitteilen. Der Landesbetrieb will sich nämlich den Vorwurf und die mögliche Verzögerung, man habe die »falsche« Südtrasse untersucht, ersparen.
Nach der im Januar erwarteten Entscheidung der Räte sollen bis Mitte oder Ende Februar die Gutachterbüros Landschaft und Siedlung aus Recklinghausen sowie Wolters & Partner aus Coesfeld mit ihrer Untersuchung beginnen. Die Südtrasse, so Windhager, werde in einer Qualität wie bei einem Linienbestimmungsverfahren untersucht. Das geschehe durch eine Umweltverträglichkeitsstudie. Dabei werde zunächst die Wirkung der Straße auf den Raum anhand von zehn Schutzgütern untersucht: Mensch, Fauna, Flora, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft, Sachgüter und Kulturgüter.
»Dem Ergebnis wird sich dabei schrittweise genähert. Man untersucht nur so lange, bis klar ist, welchen Rang die Südtrasse im Konzert der anderen Trassen einnimmt«, erläutert Windhager. Bei der Raumempfindlichkeitsuntersuchung werde man auf die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudien von Anfang der 90er Jahre zurückgreifen können, die möglicherweise an einigen Stellen noch aktualisiert werden müssten. Man müsse jedenfalls keine ganze Vegetationsperiode untersuchen.
Nach der Untersuchung des Raumes soll die Südtrasse mit den 40 anderen untersuchten Trassen abgewogen werden. Windhager: »Wenn die Südtrasse in der Variantenabwägung schlechter abschneidet, ist das Thema erledigt. Sollte sie aber besser als die jetzt verfolgte K-Trasse abschneiden, dann wird zusätzlich mit verkehrlichen und wirtschaftlichen Kriterien abgewogen.« Eine etwas anders verlaufende Südtrasse war vor vielen Jahren durch das Verkehrsraster (mangelhafte Entlastung der B 68) schon einmal durchgefallen.

Artikel vom 24.11.2004