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Klänge der etwas anderen Art

»Fourschlag« im Universum zu hören

Bünde (jo). Drei Männer brauchen keinen Regen, um ihre Schirme aufzuspannen: Heiko Wolter, Sven Gröhnke und Tassilo Wollschlaeger, alias »Fourschlag«. Die drei Berliner Schlagzeuger waren am Samstagabend zu Gast im Bünder Universum. In ihrem Gepäck hatten die »Fourschlagzeuger« ihre ungewöhnlichen Instrumente dabei.
Neben Beatbox-, Schlagwerk- und Vokalstücken wurde bei diesem Spektakel auch mit Bodypercussion-Stücken eine rhythmische Geräuschkulisse à la Stomp ins Universum gestampft. Da wurde sogar aus einem handelsüblichen Regenschirm ein Rhythmusinstrument - und Stuhllehnen dienten der rhythmischen Sportgymnastik. Statt des altbekannten Schlagzeuges mit Trommeln, Becken und Pauke bearbeiteten die drei Musiker, die sich auch als »Boygroup der besonderen Art« bezeichnen, ihre Multi-Funktions-Boxen. Diesen Gebilden mit Klappdeckel und Klangholz entlockten sie sogar ganze Melodien.
Diese kuriosen Schlaginstrumente wurden vom Ingenieur und Musiker Ingomar Wollschlaeger kreiert und gewartet. Die drei »Fourschlagzeuger« können auf einschlägige Bühnenerfahrungen zurückblicken. So leitete der studierte Diplom-Sozialpädagoge Heiko Wolter, der auch Musik auf Lehramt studiert hat, über zwei Jahre lang ein Jugend-Percussion-Ensemble an der Musikschule in Berlin Tempelhof. Sein Kollege Sven Gröhnke, gelernter Industriekaufmann, wirkte ebenfalls bei zahlreichen musikalischen Projekten und Bands mit. Sven arbeitet als Künstler, Moderator, Trainer und DJ (inkl. Live-Percussion). Der gelernte Vertriebsassistent und Versicherungskaufmann Tassilo Wollschlaeger lernte bereits als Kind Klavier spielen. Später sattelte er aber auf Percussion um. Zusammen sind die drei als »Fourschlag« unter anderem auch im »Quatsch Comedy Club« aufgetreten.
Doch diese vielseitigen Fähigkeiten garantierten den drei Berlinern am Samstagabend kein volles Haus. Lediglich eine Handvoll Zuschauer waren ins Universum gekommen, um diese ungewöhnliche Performance zu genießen. Lag es daran, dass man einfach etwas mehr als eine rhythmische Geräuschkulisse auffahren muss, um die Leute an einem kalten Winterabend vom warmen Sofa zu locken? Oder ist die »Stomp-Ära« einfach abgeflaut? Schade, denn die Show der drei Berliner war hörenswert.

Artikel vom 23.11.2004