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»Mittagstisch« braucht mehr Platz


Herford (gb). Der »Herforder Mittagstisch« wird von immer mehr bedürftigen Menschen in Anspruch genommen. Das berichtete Schwester Ingrid Hufnagel, die das Projekt in der Schillerstraße betreut, jetzt im Sozialausschuss.
Im Haus des Sozialberatungsdienstes können Bedürftige montags bis samstags eine warme Mahlzeit bekommen. Während bisher bis zu 60 Arme samstags um ein Essen ersuchten und wochentags zwischen 35 und 40 Personen, sind es inzwischen auch an manchen Werktagen bis zu 60. Schwester Hufnagel geht fest davon aus, dass mit dem Inkrafttreten der Sozialgesetzreform (Hartz IV) noch mehr Menschen anklopfen. »Wir haben erste Zeichen«, berichteten sie und Pastor Wolfram Kötter, Vorsitzender des Trägervereins.
1 000 warme Mahlzeiten gibt der Mittagstisch wöchentlich aus. Sie werden vom Siemsen-Berufskolleg geliefert. Das Ganze ist nur möglich, weil das Projekt auf 55 ehrenamtliche Mitarbeiter zurück greifen kann, die bei der Organisation helfen. Drei bis vier Helfer sind täglich im Einsatz. Das Essen wird ab 13 Uhr ausgegeben; die Gäste können bis 14 Uhr im Haus bleiben.
Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist keine leichte, in Gesprächsrunden erhalten sie die Möglichkeit, das Erlebte zu verarbeiten. Erfreulich ist, dass viele Schüler freiwillig mithelfen, etwa aus dem Friedrichs-Gymnasium, der Gesamtschule Hiddenhausen und dem Siemsen-Kolleg.
Angesichts des enormen Zuspruchs haben die Verantwortlichen schon darüber nachgedacht, die Räumlichkeiten an der Schillerstraße zu erweitern, doch das scheitert an den hohen Investitionskosten. Inzwischen gibt es auch bei der Stadt Überlegungen, in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis eine geeignete Immobilie zur Verfügung zu stellen.

Artikel vom 20.11.2004