Von Pfarrer Udo Tielking, St. Johannes Baptist Herford
Udo Tielking ist Pfarrer der Gemeinde St. Johannes Baptist.
Achthunderttausend Jugendliche aus aller Welt werden im August 2oo5 in Deutschland zu Gast sein. Zweihundertsiebzig von ihnen werden vom elften bis fünfzehnten August Gäste in Herford sein. Sie sind Teilnehmer des zwanzigsten Weltjugendtages, der anschließend in Köln stattfindet. Deutschland wird die Bühne sein, auf der die Jugend der Welt gastiert. Das Bild Deutschlands in der Welt ist immer noch vorurteilsbeladen. Dieses katholische Welttreffen ist eine Art von Glaubensfest. Gastgeber der Welt Es ist zugleich eine große Chance, jungen Menschen aus aller Welt das Bild des heutigen Deutschlands zu vermitteln, Begegnung zu ermöglichen und Freundschaft zu schließen. Gastfreundschaft ist eines der Werke der Barmherzigkeit. Mit dem Gast und in dem Gast wird Jesus selbst aufgenommen. Dies ist gute biblische Tradition. Vielleicht gibt es einen Austausch derart, dass die einen ein anderes Bild von Deutschland mit nach Hause nehmen, und wir uns von der Jugend der Welt zu einer größeren Freude im Glauben anstecken lassen. Unter dem Blickwinkel der Ewigkeit mag es sein, dass, wie schon zuvor, der alte kranke Mann aus Rom die Jugendlichen wieder zu Begeisterungsstürmen hinzureißen vermag. Ein evangelischer Journalist erzählte mir vor einiger Zeit, seine Tochter fände den kranken Papst cool. Cool ist heute ein Qualitätsmerkmal für gut, imponierend, mit sich selbst identisch. Die Gäste, die kommen, sind sehr bescheiden. Sie benötigen zwei Quadratmeter für eine Luftmatratze, eine Dusche und vier Mal Frühstück. Das Programm der vier Tage in Herford enthält ein Kennenlernen von Stadt und Region, eine Tag in Paderborn und als Abschluss ein Fest der Völker. Anschließend folgt der zweite Teil des Programms in Köln. Daran können auch die deutschen Gastgeber teilnehmen. Vielleicht reizt es sie, Gastgeber zu sein, dann lassen sie es uns wissen. Im Gast begegnet uns Christus, im Gast segnet uns Christus und schlägt bei uns seine Wohnung auf.
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