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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer Waldemar Harder


Im November beschäftigt uns das Thema Tod wie wahrscheinlich in keinem anderen Monat. Wir alle kennen diese unliebsamen Momente, wenn uns nahestehende Menschen durch den Tod genommen werden. Durch den Tod wird uns das Bild von der Hinfälligkeit und Vergänglichkeit des menschlichen Lebens vor Augen gestellt. Wir alle leben dem Ende entgegen, dem letzten Augenblick auf Erden. Und niemand weiß, wann er kommt, oder wie viel Zeit noch bleibt.
Die Erfahrung ist uralt: »Es ist dem Menschen bestimmt, einmal zu sterben.«
Wir Christen haben gerade bei dem Gedanken des Sterbens ein großes Vorrecht. Durch den Glauben an unseren auferstandenen Herrn Jesus Christus will Gott uns die Furcht vor »diesem Augenblick« nehmen. Wir gehen ja nicht ins Ungewisse, wenn wir unsere Augen für immer schließen. Wenn ich auf das Leiden mancher Verstorbenen in meinem Umfeld sehe, dann kann man sagen: das ist eine Erlösung für sie gewesen, sie haben es jetzt besser.
Der Apostel Paulus sagt im zweiten Brief an die Korinther (5,7) dass wir vom Glauben zum Schauen kommen. Der Psalmdichter David betete angesichts der menschlichen Vergänglichkeit: »Herr, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und mein Leben ein Ziel hat, und ich davon muss.«
Das Leben ist kurz, es hat ein Ende. Manchmal leben wir so, als würden wir ewig hier auf Erden leben. David ermahnt uns, unser Leben vom Ende her zu sehen, vom Ziel her, so soll unser Denken und Handeln einen Ewigkeitscharakter bekommen.
Keine Angst
vorm Sterben
Der Tod ist für uns eine Mauer, über die der Mensch nicht hinüber schauen kann - aber einer hat sie durchbrochen. Er war drüben und kam von der jenseitigen Welt zurück: Es ist der Herr Jesus Christus! Er starb am Kreuz und ist am dritten Tag wieder auferstanden von den Toten. Von diesem Sieger über den Tod haben wir die Gewissheit; unser Leben hört mit dem Tod nicht auf. Wir sind Ewigkeitsgeschöpfe und durch den Glauben an ihn zum ewigen Leben berufen. »Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe« sagt Jesus (Joh. 11,25).
Das Leben eilt schnell und flüchtig dahin wie ein Strom, wie eine bald verwelkende Blume. Im Buch Hiob (14, 1-2) lesen wir: »Der Mensch, von einer Frau geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe, geht auf wie eine Blume und fällt ab, flieht wie ein Schatten und bleibt nicht.« An anderer Stelle wird dies davoneilende Leben mit Dampfschwaden verglichen: »Denn was ist euer Leben? Ein Dampf seid ihr, der eine kleine Zeit währt, danach aber verschwindet er.«
Im irdischen Leben ist es oft so: Man denkt, das Eigentliche muss erst kommen, bis man plötzlich sieht, dass alles vorbei ist. Wenn aber Menschen ihr Leben als eine gute Gabe Gottes entdecken und es im Sinne Gottes gestalten, bekommt es eine ganz neue Dimension. Und zwar dieses unauflösliche ewige Leben.
Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um uns das ewige Leben zu bringen. Jesus sagt: Ich bin das Leben. Wer an Jesus glaubt, wer ihn als Herrn hat, der hat damit auch ewiges Leben. Mit dieser Verheißung steht unser zeitliches Leben auf einer ewigen Grundlage.
Einen gesegneten Sonntag wünscht IhnenPastor Waldemar Harder

Artikel vom 20.11.2004