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»Moderater Sport hält fit«

200 Teilnehmer beim ersten Sport-Forum für Hochstift-Vereine

Paderborn (WV). Freizeit- und Breitensport hat im Hochstift Paderborn einen hohen Stellenwert. Das wurde beim ersten Sportforum der Hochstiftkreise im Heinz-Nixdorf-Forum Paderborn wieder deutlich.
200 Vereinsvertreter informierten sich bei der gelungenen Premieren-Veranstaltung, die vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen in Zusammenarbeit mit der AOK organisiert worden war. In den Sportkreisen Höxter, Warburg, Paderborn und Büren gehören 22 000 Sportlerinnen und Sportler zum Freizeit- und Breitensportbereich - »damit liegt das Hochstift prozentual weit über dem Bundesdurchschnitt«, erläuterte Konrad Hölscher (F&B-Obmann des Sportkreis Paderborn). Deutlich mehr als 1000 Personen wurden außerdem in den Kursen in den vier Kreisen bisher ausgebildet.
Professor Dr. Wolf-Dieter Brettschneider, Leiter des Fachbereichs »Sport und Erziehung« an der Universität Paderborn, gab während des Sportforums schon mal einen kleinen Teil seiner Studienergebnisse preis, die er im Dezember der EU in Brüssel vortragen wird. Mit einigen Zeitungsüberschriften eröffnete der Sportwissenschaftler seinen Vortrag »Unsere Kinder: fett, faul und fernsehsüchtig - Fakt oder Fiktion?«. Aus einer Vielzahl von Fakten aus 22 EU-Ländern stellte er den Zusammenhang zwischen Medienkonsum, Sport- und Alltagsaktivität sowie Ernährung dar und fügte an, dass nur eine positive Änderung in allen drei Bereichen Wirkung zeigen würde.
Dr. Ernst Jakob berichtete über das Thema »Leistungssport oder Gesundheitssport - was hält uns zusammen?«. Der Chefarzt für Innere Medizin des Sportkrankenhaus Hellersen legte dar, dass Sport in einer moderaten Form die Leistungsbereitschaft eines Menschen verbessern und das Lebensalter verlängern kann. Der Abbau von nur 700 bis 2000 Kalorien pro Woche durch körperliche Aktivität und Sport in moderater und ausdauernder Belastung würden schon für eine bessere Fitness sorgen. »Geeignete Sportarten hierfür sind Walken, Joggen und Radfahren, die bei 30 bis 90 Minuten Belastung für einen hohen Kalorienverbrauch sorgen«, erklärte Jakob. Um aber auch als Freizeitsportler immer auf der sicheren Seite zu sein, empfahl der Mediziner, mindestens einmal im Jahr einen Gesundheits-Check durchführen zu lassen.
Anschließend berichtete Hans-Jürgen Nolte, Abteilungsleiter Marketing/Kommunikation der AOK Paderborn-Höxter, über »Rahmenbedingungen und Umsetzungsmöglichkeiten im Verein«. Dabei stellte er das »Drei Stufen Modell« vor, das Fachkräfte wie Physiotherapeuten oder Diplom-Sportlehrer und die heimischen Sportvereine in einer Kooperation zusammen bringt und längerfristig dem Sportverein mehr Mitglieder bringen soll. »Die Prävention und der Gesundheitssport sind ein interessantes und lukratives Betätigungsfeld für die Vereine.«
Die Vereinsvertreter nahmen zahlreiche Anregungen für ihre Freizeit- und Breitensportarbeit mit nach Hause. Ein positives Fazit zogen auch die Veranstalter nach der knapp vierstündigen Premiere, der weitere Sportforen folgen sollen.

Artikel vom 22.11.2004