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»Keine Alternative
zu steigenden
Müllgebühren«

Stellungnahme der Fraktionsvorsitzenden

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Kreis Gütersloh hat zusammen mit den Kreisen Warendorf und Soest die Entsorgung seiner Abfälle auf den neuesten Stand gebracht. In Ennigerloh wurden moderne Abfallbehandlungsanlagen errichtet, die den Müll von fast einer Million Menschen in den drei Kreisen entsorgen.

Die neuen Standards bei der Müllentsorgung sind aber nicht umsonst zu haben. Darauf weisen die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen, Ludger Kaup (CDU), Ursula Ecks (SPD), Helga Lange (Grüne), (Johannes Sieweke (UWG-FWG) und Barbara Flötotte (FDP) jetzt hin. Rund 40 Millionen Euro seien in den vergangenen Jahren in die neuen Anlagen investiert worden. Grund seien rechtliche Vorgaben des Bundes und des Landes, die besagen, wie der Müll ab Juni 2005 behandelt werden muss, bevor er auf die Mülldeponie darf. Diese Investitionen schlagen sich nun in den Abfallentgelten nieder. Seit zwei Jahren sei die Anpassung geplant und bekannt.
Umso mehr verwundere es alle Fraktionen im Gütersloher Kreistag, dass es in den Städten und Gemeinden nun zu erheblichen Diskussionen darüber kommt. Wenn die Politiker in der nächsten Sitzung des Kreistags am 6. Dezember über die neuen Abfallentgelte im Kreis Gütersloh entscheiden, herrsche über alle Fraktionen hinweg Einigkeit, dass die Anpassung notwendig und unverzichtbar sei. Wie die Kreistagsfraktionen stehe auch Landrat Sven-Georg Adenauer hinter der Maßnahme: »Der Kreis Gütersloh ist bei der Abfallwirtschaft hervorragend aufgestellt«, so Adenauer. »Die Kooperation mit den beiden Nachbarkreisen hat für den Kreis Gütersloh den Vorteil günstiger Müll-Entgelte. Die gestellten Anforderungen für die Müllbehandlung von Bund und Land müssen wir einfach erfüllen, da kommen wir nicht drum herum.«
Politiker und Landrat betonen auch die Vorteile der neuen Standards: Die verbesserte Müllbe-handlung verhindere die Bildung von Deponiegas und Sickerwasser. Sickerwasser verursacht in den alten Deponien Halle-Künsebeck und Rietberg-Westerwiehe immer noch erhebliche Kosten. Die Anpassung der Abfallentgelte heute bedeute also auch Einsparungen in der Zukunft. Insgesamt komme auf die Bürger im Kreis Gütersloh eine Erhöhung von neun bis elf Prozent zu. Das entspreche einem Anstieg von 44 bis 49 Cent pro Einwohner und Monat.

Artikel vom 20.11.2004