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»Abhängig von der
Gestaltung vor Ort«

Qualität der offenen Ganztagsschule

Löhne (LZ). Anhand der Frage »Was brauchen Grundschulkinder?« hat Karin Kleinen jüngst Qualitätskriterien für die offene Ganztagsschule vorgestellt. Eingeladen wurde die Fachberaterin des Landschaftsverbandes Rheinland durch das Jugendamt und die Volkshochschule zum Auftakt ihrer gemeinsamen Bildungsreihe.

60 Zuhörer machten sich ein Bild davon, welche Qualitätskriterien für den pädagogischen Alltag in der offenen Ganztagsschule wichtig sind. Jugendamtsleiter Jürgen Förster erläuterte in seiner Einleitung den Beschluss des Rates, grundsätzlich die interessierten Grundschulen bei ihrem Anliegen zur Umwandlung in offene Ganztagsschulen zu unterstützen. Die erste offene Ganztagsschule startet im nächsten Jahr in Löhne Ort. »Schon jetzt zeichnet sich eine rege Nachfrage der Eltern ab, so dass wir sicher sind, dass die Ganztagsschule ein Erfolg werden wird«, sagte Förster.
Karin Kleinen plädierte für einen Bildungsbegriff, der über eine reine Vermittlung von Wissen im Unterricht weit hinaus geht. »Allgemeinbildung ist Bildung von Kopf, Herz und Hand«, sagte die Diplom-Pädagogin. Die Förderung von Kindern geschehe vorrangig dadurch, dass sie selbsttätig lernen und Erfahrungen machen und dass sie als Mitgestalter wahr- und ernst genommen werden. Um den deutschen Bildungsdampfer nach den Erkenntnissen der PISA-Studie wieder flott zu machen sei es richtig, die Kompetenzen der Jugendhilfe in die offene Ganztagsschule mit einzubeziehen. »Wir haben durch die offenen Ganztagsschule die Möglichkeit, die Bildungspotentiale von Jugendhilfe und Schule zu einem Gesamtsystem verschmelzen zu lassen.«
Sie forderte Qualitätskriterien, die von der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern, Lehrern und pädagogischen Fachkräften über ein abgestimmtes Konzept für die Hausaufgaben bis hin zur Planung der Räume reiche, um so die Schule zu einem »Haus des Lebens und Lernens« zu gestalten. Trotz zu geringer Landeszuschüsse gebe es landesweit viele gute Beispiele von gut funktionierenden offenen Ganztagsschulen. Dies sei von der konkreten Gestaltung der Akteure vor Ort und von den betreffenden Schulen abhängig, nicht zuletzt jedoch auch von dem finanziellen Eigenanteil, den die Kommune bereit ist beizusteuern.
Die Dokumentation des Vortrages kann im Internet als PDF-Dokument abgerufen werden.
www.loehne.de

Artikel vom 22.11.2004