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»Eimer-Anschlag« auf Uli

Überschwängliche FCG-Freude das größte Lob für SVA

Von Marco Purkhart
(Text und Foto)
Avenwedde (WB). Der Jubel über den 3:1 (2:0)-Finalerfolg: Vollmundig stimmt Uli Laustroer ein Siegeslied an - die Fenster in der Kabine des FC Gütersloh beben vor Freude! Dann kippen die Jungs ihrem glücklichen Trainer spontan noch einen Eimer Wasser über sein Haupt - Uli geht sprichwörtlich baden. Überschwängliche Glückseligkeit beim Kreispokalsieger der A-Junioren.

Einige Meter weiter lehnt ein entspannter Frank Niermann an der Wand. Der Trainer des Bezirksligisten SV Avenwedde kann mit der nicht überdeutlichen Niederlage sehr gut leben. Schließlich ging's zuvor gegen einen Westfalenligisten. Um so mehr schlackert »Franky« mit den Ohren, als er die lautstarke Atmosphäre beim FCG vernimmt: »Hör' sich das mal einer an, die freuen sich ja richtig. So etwas ist bei diesem Klassenunterschied nicht selbstverständlich. Das ist ein großes Lob für uns.«
In der Tat: Der gastgebende Underdog aus »Bonewie« verkaufte sich prächtig und kam gegen den großen Favoriten sogar zu einigen guten Torchancen. Deshalb entwickelte sich von Beginn an ein attraktives Pokal-Finale, das sich gar nicht mal so einseitig gestaltete. Und wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn die beeindruckend hochkarätige Offensivabteilung des FCG nicht innerhalb von zwei Minuten den eiskalten Doppelschlag gesetzt hätte.
Das 1:0 (32.) gelang Spielgestalter und Kapitän Erdem Cömert, der später auch den »Eimer-Anschlag« auf seinen Coach verübte, per Kopf nach einer Freistoßflanke. Perfekt gemacht! Damit war das Konzept des SVA über den Haufen. Zumal Daniel Barton schon bald das 2:0 (33.) nachlegte.
Aber der Außenseiter ließ sich dennoch nicht unterkriegen, mischte weiter munter mit, war mit dem 0:3 (70.) durch Cholpon Esenkul jedoch endgültig bezwungen.
Immerhin konnte SVA-Trainersohn Timo Niermann noch den verdienten Ehrentreffer erzielen (75.). Das wiederum störte Uli Laustroer etwas: »Das Gegentor war überflüssig. Aber ich bin froh, dass wir nach Jahren endlich wieder den Pokal holen konnten.«
SV Avenwedde: Wittenbrink - Goswin (10. Slolina) - Falkner, Popp - Humbert, Haseloff, Aschmann (75. Kotzott), Schulze (70. Ulaisak), T. Niermann - Ulferts, Gips.
FC Gütersloh: Klüsener - Orhan, Hüttig, Pieler - Vrabac (77. Erdem), Esenkul, Walcott (75. Schröder), Maruschke, Cömert - Abdullahat (72. Sahin), Barton (78. Sakeken).

Artikel vom 22.11.2004