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»Alle Geschäfte
sind erreichbar«

Einbahnverkehr auf Herforder Straße

Bünde (-gl-). »Seit mehr als 20 Jahren läuft nun schon die Planung zum Ausbau der Herforder Straße. Jetzt können wir sie verwirklichen«, zeigte sich der Bereichsleiter Kommunales Bauen bei der Stadt Bünde, Raymund Pozela, froh darüber, dass die Stadt den notwendigen Grunderwerb dazu tätigen konnte, um die gesamte Planung zu einem vernünftigen Abschluss bringen zu können. »Damit schaffen wir für Fußgänger und Radfahrer den Lückenschluss nach Eilshausen«, so der städtische Baufachmann.

Mit dem Ausbau der Straße ist aber auch Ärger mit den Anliegern verbunden. »Das kann ich eigentlich nicht verstehen«, so der Abteilungsleiter Bau des Landesbetriebes Straßenbau NRW, Niederlassung Minden, Diplom-Ingenieur Rudolf Schleich. »Seit März sind wir mit den verschiedenen Behörden in Abstimmungsgesprächen und im Mai haben wir die Anlieger und Gewerbetreibenden über den Ausbau und die damit verbundenen Verkehrsbehinderungen informiert. Die Feinabstimmung ist ihnen vier Tage vor Einrichtung der Einbahnstraßenregelung zugegangen. Für Kritik sind wir offen, um bessere Lösungen zu erreichen. Aber die Möglichkeiten sind sehr begrenzt.«
Bis Sommer 2005 wird die Herforder Straße nur stadteinwärts zu befahren sein. Eine Umleitung ist von der Kreuzung Bresser über die Mindener Straße bis zum Kreisel in der ehemaligen Todeskurve in Südlengern und weiter über die Hiddenhauser Straße wieder auf die Herforder Straße nach der Autobahnauffahrt ausgeschildert.
Schleich: »Wir können nur Umleitungen über Kreis- und Landstraßen ausweisen, weil die kommunalen Straßen nicht den Verkehr schlucken können und auch der Belastung nicht gewachsen sind. Die Folge für uns wäre, auch diese Straßen dann erneuern zu müssen.«
Während der ganzen Bauzeit sei die Erreichbarkeit aller Gewerbetreibenden und Anlieger gewährleistet. »Wir bauen erst eine Fahrbahnseite mit Rad und Fußweg aus und verlagern dann den Verkehr auf das ausgebaute Teilstück, um die andere Fahrbahn nachziehen zu können«, schilderte Sachgebietsleiter Frank Stuke vom Lan-desbetrieb NRW.
Der gesamt Ausbau von der Kreuzung Bresser bis zur Autobahn mit beidseitigem Rad- und Fußweg auf einer Länge von 985 Metern verschlingt die stattliche Summe von 820 000 Euro. Der Landesbetrieb Straßenbau ist mit Fahrbahn und Radweg mit 517 000 Euro, die Stadt Bünde mit Gehweg, Grunderwerb und Kanalbau mit 303 000 Euro dabei. »Auch das Problem der Entwässerung im Bereich Bollmeyer/Wittkötter wird im Zuge dieses Ausbaues komplett gelöst«, versprach Raymund Pozela, der in diesem Straßenbau eine Aufwertung des Stadtbildes sieht.
»Es ist schwer für alle, aber da müssen wir gemeinsam durch«, so die Vertreter des Landesbaubetriebes und der Stadt Bünde. Wünschen Gewerbetreibende bei der Ausweisung über ihre Erreichbarkeit Hilfestellung, so sind Mitarbeiter der Stadt gern bereit, diese zu geben. »Eines wird jedoch nicht passieren, dass für einen kleinen Teilbereich die Einfahrt in die Herforder Straße ab Kreuzung Bresser ermöglicht wird«, betonte Rudolf Schleich. Schon die Einbahnstraßenregelung stadteinwärts hin zu bekommen, sei ein Akt gewesen. Denn eines sei sicher: Je kürzer die Bauabschnitte, desto länger dauere der Ausbau. »Wir wollen hoffen, dass die Witterung mitspielt und wir schnell vorankommen«, lautete Schleichs abschließender Wunsch.

Artikel vom 19.11.2004