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FDP befürchtet Schnellschuss

Kein Handlungsbedarf für Nationalpark-Planungen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Die FDP hat die nordrhein-westfälische Landesregierung sowie den Regionalrat für Ostwestfalen-Lippe aufgefordert, einen Nationalpark Senne nicht im Schnelldurchgang auszuweisen.

Nach Angaben der FDP-Bezirksvorsitzenden Gudrun Kopp (MdB) aus dem lippischen Lage gebe es derzeit keinen zwingenden Handlungsbedarf für Nationalpark-Planungen. Kopp forderte außerdem die CDU auf, bei dieser wichtigen Frage nicht vor den Grünen einzuknicken.
Für die FDP gelte unverändert die Senne-Entschließung des Regionalrates vom 8. März 2004. Darin heißt es: »Die militärische Nutzung der Senne hat weiterhin uneingeschränkten Vorrang vor allen anderen Nutzungen.« Weitere konkrete Planungen für die Nutzung der Senne nach Aufgabe der militärischen Nutzung nach mindestens 15 Jahren seien nicht erforderlich, heißt es in dem Beschluss weiter.
Wie diese Zeitung bereits gestern berichtete, hatten die Fraktionen von SPD und Grünen im Landtag einen Antrag zur Errichtung eines Nationalparks in der Senne eingebracht. Ein Nationalpark könne problemlos die militärische Nutzung durch die Briten mit dem Naturschutz verbinden, hieß es.
Auch die Landes-FDP hatte das Vorhaben als verfrüht kritisiert. Nach internationalen Standards dürfe ein Park militärisch nicht genutzt werden. Bisher gibt es in NRW nur in der Eifel einen Nationalpark.
Der Detmolder Regierungspräsident Andreas Wiebe (Grüne) geht davon aus, dass der Landtag in seiner nächsten Sitzung die Schaffung eines Nationalparks Senne bekräftigen wird. Einen ersten Beschluss hatte es schon 1991 gegeben. Gestern hatte Wiebe die Anrainer-Kommunen der Senne über den Antrag informiert. Eine größere Gesprächsrunde werde es im Januar 2005 unter Beteiligung des NRW-Umweltministeriums geben, sagte Wiebe gestern dieser Zeitung.

Artikel vom 19.11.2004