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Fünf Fragen an . . .

Niels Beckwermert (LC Solbad Ravensberg)

Die Bestenliste 2003 des Kreises Bielefeld-Halle weist Niels Beckwermert mit einer 1000-m-Zeit von 3:21,98 Min. aus. Diese Saison steigerte sich der 13-jährige Gymnasiast auf ausgezeichnete 3:00,2 Min., was ihm in der westfälischen Rangliste der Altersklasse M13 am Jahresende einen Platz unter den besten Drei sichern dürfte. Der Borgholzhausener ist vom hochkarätigen M13-Kreisrekord aus dem Jahr 1971 (Hans-Peter Kleine/2:57,7) nicht weit entfernt. Mit Niels Beckwermert sprach WB-Redakteur Gunnar Feicht.

Worauf ist deine deutliche Steigerung um mehr als 20 Sekunden über 1000 m gegenüber der Saison 2003 zurückzuführen?Niels Beckwermert: Ich trainiere in diesem Jahr mehr und noch intensiver - je nachdem, ob wichtige Wettkämpfe bevor stehen, drei- bis viermal die Woche. Während der Sommersaison, wo ich meistens 1000-m-Bahnrennen bestritten habe, sind wir unter Leitung unseres Solbad-Trainers Horst Hammer oft im Stadion gelaufen und haben Intervall-Einheiten mit kürzeren Tempoabschnitten absolviert. Jetzt im Herbst, wenn die Crossrennen anstehen, laufe ich auch oft Ýim BergÜ längere Strecken von bis zu 40 Minuten.
In deinem Alter gibt es im Altkreis Halle nur wenige Mittelstreckenläufer. Wir lässt sich da ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm gestalten? Niels Beckwermert: Ich trainiere schon sehr häufig alleine. Dienstags beim Solbad-Vereinstraining im Borgholzhausener Stadion sind wir dann eine größere Gruppe. Einiges kann ich auch zusammen mit meinem Vereinskameraden Clemens Schäfermeier aus Versmold machen, der in der B-Jugend startet. Zu Hause laufe ich auch oft mit meinem Vater zusammen. Obwohl wir im Verein nicht viele Nachwuchsläufer in meinem Leistungsbereich haben, fühle ich mich hier gut betreut. Horst Hammer sucht die Rennen für mich aus, und wenn wichtige Läufe bevor stehen, steigern wir davor das Trainingspensum.
Wie bist du zum Laufsport gekommen?Niels Beckwermert: Als ich sechs Jahre alt war, hat unsere Grundschule Burg Ravensberg am Schnupperlauf der Nacht von Borgholzhausen teilgenommen. Wir hatten uns unter Anleitung von Annegret Albersmann darauf vorbereitet. Das hat mir gleich soviel Spaß gemacht, dass ich beim Laufen geblieben bin. Mit acht oder neun habe ich dann an den ersten Wettkämpfen teilgenommen. Weil ich in meinen Altersklassen meistens gute Platzierungen erzielen konnte, bin ich immer voll motiviert und trainiere gern.
Du hast neben Deiner Bestzeit in Ibbenbüren mehrere 1000-m-Rennen hingelegt, in denen du die Drei-Minuten-Grenze nur um zwei oder drei Sekunden verfehlt hast. Was fehlt noch, um diese Schallmauer zu knacken? Niels Beckwermert: In erster Linie lag es wohl daran, dass ich fast nie gleichstarke Konkurrenten hatte, an die ich mich während des Rennens halten konnte. Auch als ich Ostwestfalenmeister geworden bin, war da kein Gegner, mit dem man sich in einem Zweikampf gegenseitig zu einer noch besseren Zeit getrieben hätte. Nur in Ibbenbüren hatte ich einen schnelleren Konkurrenten - und deswegen bin ich da wohl auch die Bestzeit gelaufen.
Welche Ziele hast du dir für die Zukunft gesteckt? Gibt's in diesem Zusammenhang sportliche Vorbilder?Niels Beckwermert: Ich möchte in der Crosslauf-Saison weiterhin gute Leistungen bringen und in diesem Winter auch an Meisterschaften teilnehmen. Zunächst starte ich am Samstag in Brackwede. Im nächsten Jahr hoffe ich, eine Altersklasse höher ebenfalls vorne dabei zu sein und natürlich die drei Minuten über 1000 m zu unterbieten. Sportliche Vorbilder habe ich eigentlich nicht. Höchstens vielleicht irgendwann 'mal so schnell zu laufen wie Dirk oder Jörn Strothmann bei uns im Verein.

Artikel vom 19.11.2004