Jungautoren lasen zum dritten Mal Texte in der »Lyriker Lounge«
Von Susi Dieckfoß (Text und Foto) Paderborn (WV). Die »Lyriker Lounge«, in der Studenten selbst verfasste Texte vorlesen, fand jezt im »Gownman's Pub« an der Universität Paderborn schon zum dritten Mal statt. Zehn junge Autoren gaben literarische Stücke über die unterschiedlichsten Themen im gut besuchten Pub zum Besten. Die thematisierten Inhalte könnten nicht unterschiedlicher sein: vom Besuch beim Frauenarzt über das allzeit beliebte Thema der Partnersuche und Beziehungsprobleme bis hin zur literarischen Verarbeitung von markanten Erlebnissen des Zivildienstes - und noch vieles mehr. Den Auftakt machte Sulaiman Masoumi, neben Stephan Freundlieb einer der beiden Organisiatoren dieser Veranstaltung, der mit seiner phantasievollen Kurzgeschichte über ein Erfinder-Casting, Zyankali-Brot und den türkischen Skinhead Mehmet die 150 erwartungsvollen Zuhörer in seinen Bann zog. Rüdiger Meyer, schon bekannt aus vorigen Veranstaltungen, trat nicht nur wegen seiner schauspielerischen Leistungen hervor, sondern amüsierte auch durch seine doch sehr männlichen Themen, wie etwa das Foto "Traumfrau.jpg", das die Freundin auf dem Computer findet. Ganz anders dagegen die weiblichen Autoren, die wie Sonja Siebert über »Kinder, die sich selber vervielfältigen«, also schwangere Jugendliche, im Frauenarzt-Wartezimmer sinnierte. Eva Lindhorsts Kurzgeschichte über einen Mann, der seine Frau bei der Geburt seines Sohnes verlor, und über eine imaginäre Freundin war sehr bildlich erzählt. Auch die assoziativen Gedichte Olliver Kahs erfreuten sich großer Aufmerksamkeit im Publikum. Die bunte Mischung zeichnete sich allgemein sowohl durch viel Wortwitz, innovative Ideen und eine informelle Atmosphäre aus. Dass es bei der Veranstaltung nicht wie bei ähnlichen Aktivitäten zu einem Wettbewerb der Autoren kam, wirkte sich eher positiv auf die Stimmung aus.
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