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»Gebühren in moderatem Rahmen«

In Löhne sind die Gemeinden Träger der Friedhöfe - Kooperation mit der Stadt

Von Lars Rohrandt
Löhne (LZ). »In Löhne bewegen wir uns mit den Friedhofsgebühren in einem relativ moderaten Rahmen«, sagt Pfarrer Eckhard Teismann. Eine Studie des Bundes der Steuerzahler NRW belegt, dass zwischen den einzelnen Kommunen große Unterschiede bestünden. Einige würden die Friedhöfe auch als zuverlässige Einnahme nutzen.

Besonders Bielefeld wies bei den Grabnutzungs- und Bestattungsgebühren überdurchschnittlich hohe Beträge auf. In Löhne sieht die Situation dagegen anders aus. Das hat auch strukturelle Ursachen. Denn in der Werrestadt gibt es keine kommunalen Fiedhöfe. »Zwischen der Stadt und den Kirchengemeinden gibt es seit Jahrzehnten eine Kooperation«, erzählt Ordnungsamtleiter Wolfgang Greinke. »Die kommunale Aufgabe der Friedhofsangelegenheiten ist übertragen worden. Die Gemeinden sind Träger der Friedhöfe.«
Stadt und Gemeinden bilden einen paritätischen Ausschuss, der bei Bedarf zusammen kommt. Vorsitzender ist Eckhard Teismann, Pfarrer der Gemeinde Mahnen. »Mit dieser Lösung sind eigentlich alle zufrieden«, sagt Theismann. Die Kosten für die sieben Löhner Friedhöfe werden zum einen aus den Gebühren, die die Gemeinden kassieren, und zum anderen von der Stadt finanziert. Die Stadt zahlt Friedhofserweiterungen zu einhundert Prozent und Kosten an Gebäuden zur Hälfte.
Für ein Erdreihengrab -ĂŠNutzungsdauer 30 Jahre - inklusive der Friedhofsunterhaltungsgebühren müssen in Löhne zwischen 400 und 600 Euro bezahlt werden. Zum Vergleich: In Bielefeld werden da schon einmal rund 3 000 Euro fällig. Die einzelnen Löhner Gemeinden erheben unterschiedliche Gebühren, da sie auch verschieden hohe Kosten haben. »Wir bemühen uns aber, nicht zu sehr voneinander abzuweichen«, sagt Theismann. Die Bestattungsgebühren betragen in Löhne zwischen 290 und 370 Euro.
Wolfgang Greinke benennt die Vorteile für die Stadt: »Wir sparen beispielsweise für die ständige Unterhaltung der Friedhöfe und für die Gebührenkalkulation.« Den Kostenvorteil, den die Gemeinden vielfach gegenüber kommunal geführten Friedhöfen bieten können, erklärt Theismann wie folgt: »Wir können einiges ehrenamtlich und nebenbei leisten.« Die Löhner Friedhöfe können von allen Bürgern der Stadt, nicht nur von Mitglieder der evangelischen Gemeinden, in Anspruch genommen werden.

Artikel vom 18.11.2004