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»Wir haben
keine Zeit«

Kreis zur Lidl-Debatte

Werther (SKü). Der Kreis Gütersloh als Baugenehmigungsbehörde hat gestern darauf hingewiesen, dass er ohne neues Material an einer Baugenehmigung für den Lidl-Discountmarkt im Gewerbegebiet Esch nicht vorbeikommen wird.

Bernhard Bußwinkel, Leiter des Kreisbauamtes, machte gestern auf Anfrage des WB deutlich, dass das von der Stadt nachgereichte BBE-Einzelhandelsgutachten nicht ausreichen wird, um Lidl eine Baugenehmigung zu versagen. Das Gutachten ist bereits drei Jahre alt und betrachtet die Lidl-Problematik nur am Rande. »Wir bräuchten dann schon etwas Griffiges. Und wir haben auch nicht viel Zeit, denn jede weitere Verzögerung ist wegen der Schadenersatzdrohung für uns als Genehmigungsbehörde sehr sensibel«, verweist Bußwinkel auf den Druck von anwaltlicher Seite.
Wenn nachgewiesen werden solle, dass ein Discounter an diesem Standort erhebliche Störungen für den Innenstadtbereich und die Stadtentwicklung auslöse, dann brauche er dafür Argumente, so Bußwinkel weiter. Zu der Anregung von Stefan Genth, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes OWL, dass ohne großen Aufwand ein aktualisiertes Gutachten zur Standort-Problematik erstellt werden könne (das WB berichtete), meinte der Chef der Baubehörde: »Es kommt entscheidend auf die Zeitschiene an.«
Gestern hat sich der Vorstand der Werbegemeinschaft voll hinter Genths Aussagen gestellt, der durch einen Lidl am geplanten Standort große Gefahren für die Handelsstruktur in Werther sieht. Vorsitzender Ulrich Diekhaus kündigte an, dass sich die Werbegemeinschaft für ein Gutachten finanziell engagieren wolle.

Artikel vom 19.11.2004