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Ratgeber-Texte wirken
teils unfreiwillig komisch

Erwin Grosche zitiert aus Aufklärungsbüchern


Von Manfred Stienecke
Paderborn / Delbrück (WV). Die meisten Autoren und Unterhaltungskünstler denken jetzt nur noch an Weihnachten - ganz anders Erwin Grosche. Dabei soll niemand behaupten, dass der heimische Kabarettist und Kleinkünstler nicht für das Fest der Liebe entflammen könnte, natürlich auf seine Weise. Der bekennende Warmduscher präsentiert rechtzeitig zum Geschenkefest seine neue CD »Als die Liebe ein Geheimnis war«.
Auch wenn es hier um das traute Miteinander geht, ist die Aufnahme nicht unbedingt etwas für den Weihnachtsabend, eher schon für die langen Herbsttage in der Vorweihnachtszeit. Über genau eine Stunde, sieben Minuten und 38 Sekunden erhalten Audiofreunde eine skurrile, bisweilen heitere, überwiegend jedoch höchstens unfreiwillig komische Vorlesung aus unterschiedlichsten Textquellen, die sich allesamt der angeblich schönsten Sache der Welt widmen.
»Poetisches und Erotische aus Sexratgebern und Aufklärungsbüchern« lautet der Untertitel der eigenwilligen Textcollage, die Erwin Grosche - um Neutralität bemüht - unzensiert in die Ohrmuschel lanciert. Tugendwächtern sei jedoch versichert: Hier muss kein akustischer Voyeur rote Ohren fürchten. Die Leseproben stammen nämlich ganz überwiegend aus unverdächtigen Quellen - von der Bibel über Ovid und das indische Kamasutra bis hin zu Knigge. Und natürlich macht sich auch Erwin Grosche selbst Gedanken über die Zeit, »Als die Liebe ein Geheimnis warÉ«.
Am Dienstag, 30. November (Beginn 19.30 Uhr), liest Grosche in der Buchhandlung Meschede in Delbrück (Oststr. 1, Tel. 05250 / 998786) Texte seiner neuen CD-Produktion (Satyr-Records).

Artikel vom 27.11.2004