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»Traumdoppel« startet mit Albtraum. . .

Tischtennis: Frotheimerin Nadine Bollmeier bildet mit Nicole Struse Nationalteam-Gespann

Aus Leipzig berichtet Ingo Notz
Frotheim/Leipzig (WB). Mehrfach war sie verschoben worden, in Leipzig war es dann so weit: Die Premiere des neuen Nationalmannschaftsdoppels Nicole Struse/Nadine Bollmeier.

Seit dieser Saison ist mit Tobias Beck, bisher Gönnerns Co-Trainer, ein neuer Damen-Bundestrainer am Ruder. Und der hat die bislang arrivierten Doppel der Nationalmannschaft aufgelöst und neu zusammengestellt. Dabei heraus kam als ein Hoffnungsduo auch die Paarung Bollmeier/Struse. Allerdings fielen die bisherigen geplanten Starts bei internationalen Turnieren regelmäßig Verletzungen von Struse zum Opfer, für ein gemeinsames Training hatte es seitens Struse auch noch nicht gereicht. Und so sah die Harmonie dann auch aus: In der zweiten Qualifikationsrunde der letztenÊ32 musste das neue Hoffnungsdoppel überraschend gegen Andrea Bakula/Sandra Paovic aus Kroatien (12:14, 9:11, 11:4, 5:11) seine Turnierpremiere beenden. Die dürftige Vorstellung gerade von Struse in dieser Partie wurde später offiziell mit einer Handverletzung der Rekordnationalspielerin erklärt, die auch im Einzel nicht mehr antrat. . .
Glücklicher lief es dagegen für das Frotheimer Tischtennis-Ass in der Einzelkonkurrenz. Zwar hatte Nadine Bollmeier dort eine schwere Auslosung erwischt, die wurde aber dadurch erleichtert, dass die ukrainische Mannschaft kurzfristig nicht antrat und Bollmeier so die Abwehrerin Sorochinska erspart blieb. Im damit entscheidenden Gruppenspiel gegen die Griechin Kroustalli zeigte sich Bollmeier nach anfänglichen Problemen sehr souverän und zog mit einem 12:10, 11:13, 11:2, 11:9, 11:8 in die Hauptrunde ein. Damit war das erste große Ziel für diese German Open bereits erreicht. Doch es wäre trotz einer schweren Auslosung noch mehr möglich gewesen. Gegen Japans Topspielerin Ai Fujinuma zeigte Bollmeier eine lange überragende Vorstellung, führte 2:0, brachte die Nummer 32 der Welt in einer spektakulären »Schlacht« an den Rand einer Niederlage. Am Ende setzte sich aber doch die hohe Favoritin vom Fuße des Fujijamas knapp mit 4:3 durch, siegte mit 11:13, 3:11, 11:8, 11:4, 11:9, 6:11 und 11:3. Im vorentscheidenden fünften Satz hatte Bollmeier bei 8:7 einen Punkt zurückgegeben, den ihr die Schieris irrtümlich zugesprochen hatten. Fair Play, das diesmal nicht belohnt wurde - vom Applaus mal abgesehen.

Artikel vom 19.11.2004