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Mit Welt-Stars auf Tuchfühlung

Tischtennis: Talente des TTC Rahden treffen Boll&Co bei German Open in Leipzig

Aus Leipzig berichtet Ingo Notz
Leipzig/Altkreis Lübbecke (WB). Stars treffen »Stars«. . . Die Nummer eins der Tischtennis-Nation, die ehemalige Nummer eins der Tischtennis-Welt - auf der anderen Seite drei hoffnungsvolle Nachwuchstalente aus dem Altkreis Lübbecke: Bei den German Open in Leipzig trafen sie aufeinander. Paul Burmeister, Carsten Mattelmeyer und Adrian Benker trafen die versammelte Weltspitze der schnellsten Rückschlag-Ballsportart der Welt - allerdings nicht am Tisch. Noch nicht. . .

Zusammen mit Ralph Burmeister hatte sich das Teenie-Trio in die ostdeutsche Metropole aufgemacht, um das größte Pro-Tour-Turnier des Jahres zu besuchen. »Ich bin das erste Mal bei einer so großen Veranstaltung, bisher gefällt uns das hier alles sehr gut«, zeigte sich nicht nur Carsten Mattelmeyer von der Arena und dem Stelldichein der Weltstars beeindruckt. Das Augenmerk war klar verteilt: Bei den Damen interessierten sich die Talente aus dem Altkreis vorrangig für »ihre« Nadine Bollmeier, der Frotheimerin knöpften sie nach deren Auftaktspiel schnell die begehrte Unterschrift ab. Andere Damen? Keine Ahnung. . . »Sag mal ein paar Namen«, meinte Carsten Mattelmeyer, »Nadine kennen wir ja vom Training im Leistungszentrum am Wiehen.« Besonders hatten es die drei Autogrammjäger auf einen Tischtennisstar abgesehen: German-Open-Sieger Timo Boll verteilte trotz großen (Medien-) Rummels um seine Person beim Heimspiel bereitwillig die Autogramme und stellte sich noch für ein Foto zur Verfügung. Auch sein Teamkollege aus der Vizeweltmeistermannschaft, Christian Süß, verteilte gerne seine Signatur. Gescheitert sind die RTTC-Talente allerdings am »Mozart« des Tischtennis: Jan-Ove Waldner reagierte beim Verlassen der Arena ein wenig irritiert auf die »Attacke« Paul Burmeisters. Dem verschlug es erst die Sprache - dann nahm er es seinem Vorbild aber nicht übel. »Der wollte bestimmt dringend ins Hotel und sich ausruhen.« Und dabei wollte Paul unbedingt wissen, »wie es der Schwede schafft, zehn Schichten auf Belag und Schläger zu kleben«. . . Am Ende des Tages hatten die Talente des TTC Rahden dann trotzdem eine ganze Sammlung an »Weltklasse«-Namenszügen im Gepäck. Und nicht nur das.
Auch praktische Erkenntnisse für die eigene Trainingsarbeit sammelten die Drei aus dem Altkreis. »Meine Beinarbeit muss ich noch verbessern«, hat Adrian Benker im Vergleich mit den großen Spielern in der Arena erkannt und daher viele Matches gerade auch vor diesem Hintergrund angeguckt. »Natürlich ist es ein Ziel, auch so weit zu kommen!« Einen Tipp, wie es auch anders besser werden könnte, hatte Kollege Mattelmeyer, der sich einige Aufschläge abgucken wollte, parat: »Vielleicht muss er ja auch nur mehr Fruchtzwerge essen. . .« Und Kollege Paul bekam auch noch seinen Seitenhieb ab. Von dem habe er sich immerhin abgeguckt, »wie man Waldner verscheucht. . .« Auf jeden Fall war der Besuch in Leipzig und das Zusammentreffen mit ihren großen Vorbildern für die heimischen Talente eine besondere Motivation für den Tischtennis-Alltag.
Und, war neben der ganzen Tischtennis-Weltelite noch Zeit für andere Besichtigungen in der geschichtsträchtigen Kulturmetropole Leipzig? »Ja, Karstadt. . .«, grinste Paul - und jagte kurz darauf schon wieder dem nächsten Tischtennis-Promi hinterher. . .

Artikel vom 19.11.2004