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Jugendherberge soll
vermarktet werden

Eigentumswohnungen und Neubauten denkbar

Vlotho (krü). Seit dem Sommer ist die Jugendherberge auf dem Amtshausberg geschlossen. Das Jugendherbergswerk hat sich damit nach mehr als 70 Jahren vom Standort Vlotho zurückgezogen. Was wird aus dem Gebäude und dem 6500 Quadratmeter großen Grundstück? Die VZ hakte nach.

»Wir haben die Stadt Vlotho gefragt, ob sie an der Übernahme der Immobilie interessiert sei, wissen aber auch, wie es um die Finanzen der Kommunen bestellt ist. Da keine Reaktion gekommen ist, gehen wir jetzt über den freien Markt. Wir suchen einen Makler in der Region, der Erfahrung in der Vermarktung derartiger Objekte hat«, erklärte Bernd Pflüger, stellvertretender Geschäftsführer im Jugendherbergs-Landesverband Westfalen-Lippe.
Am liebsten wäre ihm eine artverwandte Nachfolgenutzung. Vorstellbar sei aber auch der Umbau des Gebäudes in Eigentumswohnungen oder die Errichtung von kleinen Reihenhäusern, sagte Pflüger weiter. »Das Objekt liegt landschaftlich wunderschön, da müsste es möglich sein, Interessenten zu finden.«
Das Jugendherbergswerk wird sich in jedem Fall von dem zuletzt 107-Betten-Haus an der Oeynhausener Straße, das zu Gunsten der Herberge in Porta Westfalica aufgegeben wurde, trennen. Doch da neben ihm als Eigentümer auch die Stadt Vlotho im Grundbuch eingetragen ist, kann die Veräußerung der Parzelle nur mit ihrer Zustimmung erfolgen. Darauf wies Kämmerer und Liegenschaftsamt-Leiter Herbert Obernolte gestern hin.
Auch aus Sicht der Stadt wäre eine der Jugendherberge ähnliche Weiternutzung die einfachste Lösung. Anderenfalls wäre für die 6500 qm umfassende Fläche - jetzt zweckbestimmt für öffentliche Nutzung - eine neue Rechtsgrundlage zu schaffen. »Voraussichtlich müssten der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden«, so Rolf Ruschemeier vom Bauamt.
Nach eigener Aussage bemüht sich die Stadt weiter um eine artverwandte Folgenutzung. Zwar hätten entsprechende Nachfragen bei den ortsansässigen Bildungseinrichtungen zu Absagen geführt, sagte Herbert Obernolte. Aber man suche weiter.
Demnächst will die Verwaltung die Kommunalpolitiker über den Stand der Dinge informieren.

Artikel vom 18.11.2004