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Nicola Justus knackt nächste Traumgrenze

Schwimmen: SCSA-Damenteam sichert Verbleib in der Landesliga - Männer Bezirksliga-Zweite

Steinhagen (WB). Klaus Völckers geflügeltes Wort »Es ist DMS, wie viele sind wieder krank oder verletzt?« traf auch diesmal zu. »Übers Jahr bleiben wir verschont, stehen aber die Deutschen Mannschafts-Meisterschaften an, hagelt es Hiobsbotschaften«, stöhnte der Trainer des SC Steinhagen-Amshausen beim Aufstellungspoker für die Schwimmerinnen (Landesliga) und Schwimmer (Bezirksliga).

Die Devise, 2004 durchzustehen und dem Nachwuchs eine Chance zu geben, ging aber dennoch voll auf. Zwei Abgänge mussten die Damen verkraften, der dritte Ausfall war allerdings erfreulicher Natur. Julia Kunkel sieht Mutterfreuden entgegen, stand Völcker aber bei der Landesliga in Oberhausen als Betreuerin zur Seite. Kurzfristig sprang auch noch Tanja Hesse (74) ein, wenn auch ohne Training. Die Altersstruktur reichte von den erfahrenen Natalie Völcker (Jahrgang 73) und Sabrina Kampwerth (80) bis zum elfjährigen Talent Sabrina Smyczek. Die Gesamtbilanz bedeutete Rang drei hinter Herne und Hagen, aber vor Beckum und Oberhausen - und damit den Ligaverbleib.
Eine Woche nach den NRW-Meisterschaften nutzte Nicola Justus (86) ihre Top-Form zu zwei weiteren Altkreisrekorden. Die absolut stärkste Schwimmerin der Veranstaltung (3098 Punkte) unterbot über 100 m Brust mit phantastischen 1:14,93 Min. die nächste Schallmauer - mit 50-m-Zwischenzeit von 0:34,80! Unerwartet kam ihre Steigerung über 400 m Lagen, wo sie Natalie Völcker in starken 5:24,09 einen der drei Lagenrekorde abluchste. Die Tochter des Trainers erwies sich als weitere große Stütze für das Team. Beim Nachschwimmen über 200 m Brust sprang sie für die äußerst umstritten disqualifizierte Julia Maiwald (89) ein und knüpfte trotz Erkältung mit 2:54,45 an ihre besten, fast zehn Jahre zurückliegenden Brust-Ergebnisse an.
Als effektivste Punktesammlerin auf den Rückenstrecken erwies sich Sabrina Kampwerth (u.a. mit 1:12,11 über 100 m). Den Durchbruch scheint Cassandra Sadowski (90) geschafft zu haben - fünf Starts, fünf Bestzeiten mit einem gewaltigen Sprung über 200 m Rücken um über sieben Sekunden auf tolle 2:43,00.
Vor dem Bezirksliga-Durchgang in Gütersloh hatte das Trainer- Ehepaar Völcker einige Nüsse zu knacken. Was der zweite Platz hinter Beckum mit 15730 Punkten bedeutet, muss noch abgewartet werden. »Die Ausfälle von Björn Justus (Armbruch), Ingo Kofortschröder und Frank Deppe konnten wir über Rücken und im Sprint trotz großen Kampfeswillens zwar nicht kompensieren« - trotzdem freute sich Anne Völcker über viele überzeugende Ergebnisse.
Für die weitaus höchste Punkteleistung sorgte Jan-Peter Schreiber (84) über 100 m Brust in 1:08,31. Härteprogramm für Ausdauerspezialist Sebastian Mescher (85): zuerst 200 m Schmettern (2:33,00) und 400 m Freistil, später 1500 m Freistil (18:16,42) und 400 m Lagen.
Dennis Stockhecke (88) setzte trotz Pause wegen einer einwöchigen Berlinfahrt seinen Aufwärtstrend auf den kürzeren Bruststrecken fort. Sein Debüt gab Triathlet Heiko Lewanzik, der in Klaus Völckers Trainingsgruppe für seine Triathlonziele fitgemacht wird, mit überzeugenden Resultaten über 200 und 400 m Freistil in 2:22,65 bzw. 4:58,82. Trotz missglückten Starts knüpfte Ingo Stolzmann (80) über 100 m Freistil in 0:58,18 wieder an frühere Leistungen an. Wegen der vielen Ausfälle absolvierten die noch nicht ganz topfitten Mirko Stolzmann (81), André Kampwerth (76) und der 35-jährige Steve Rulik mehr Rennen als geplant - mit großem Erfolg!

Artikel vom 19.11.2004