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Gurtmuffeln winkt rote Kelle

Polizei ist rund um die Schulen im Einsatz - Verwarnungshagel

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Buke/Kreis Paderborn (WV). Es hagelt derzeit regelrecht an Verwarnungen rund um die Schulen im Kreis Paderborn. Knapp zwei Wochen dauert der Sondereinzatz zahlreicher Polizeibeamter zur Verkehrssicherheit rund um die Schulen. Einige hundert Verwarnungen mit Strafgeldern wurden bereits ausgesprochen. Gestern war die Buker Grundschule im Visier.

Am gestrigen Mittwoch machte ein Vater in Buke alles falsch. Die rote Kelle zwang auch ihn zur Fahrt an den Straßenrand. Weder er noch seine beiden Kinder waren angeschnallt, ein Kind hätte zumindest in einem Kindersitz sitzen müsssen. Die Quittung: 50 Euro Bußgeld plus einen Punkt in Flensburg. »Es war aber eher die Ausnahme, dass alles falsch gemacht wird« so der Altenbekener Bezirksbeamte Hans-Hermann Kleinhans. Allein in Buke wurden gestern mehr als 60 Fahrzeuge in Hinsicht auf Anschnallpflicht und Kindersicherheit überprüft. Hinzu kam dann noch zeitweise ein Radarwagen des Kreises und die Laserpistole der Polizei. An knapp 20 Schulen im Kreis waren die Beamten bislang mit bis zu jeweils zehn Mann im Einsatz, um dem Wunsch der Bürger nach mehr Sicherheit auf dem Schulweg entgegenzukommen.
Kontrolliert wurde der Verkehr zu Beginn der Schulzeit und nach dem letzten Pausengong. Schüler, Autofahrer und Radfahrer wurden dabei gleichermaßen unter die Lupe genommen. In Fürstenberg konnte nach den Kontrollen bei der Grundschule ein Autofahrer gleich seinen Führerschein abgeben. Hier wurden allein 13 weitere Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen. In die Geldbörse mussten auch in Neuenbeken einige Autofahrer greifen. Fünf Mal waren sie zu schnell, fünf Mal fehlte auch der eingerastete Sicherheitsgurt. Zahlreiche Verstöße von Rad fahrenden Kindern ahndeten die Beamten auch bei der Karlsschule in Paderborn. Hauptfehler war hier das Befahren des Weges in falscher Fahrbahnrichtung.
In einem halben Jahr soll der Schwerpunkteinsatz der Polizei an anderen Schulen weitergeführt werden. Die Notwendigkeit scheint gegeben: Gestern wurde in Borchen ein 14-jähriges Mädchen auf ihrem Schulweg verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Beim Abbiegen von der Hauptstraße in eine Grundstückseinfahrt hatte ein Bullifahrer (55) das Kind übersehen und rollte dem gestürzten Mädchen über den Fuß.
Allein in Altenbeken ereigneten sich in diesem Jahr bereits fünf Unfälle mit Kindern, glücklicherweise erlitten sie nur leichte Verletzungen.

Artikel vom 18.11.2004