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Die Salzschuppen sind reichlich gefüllt

Straßenmeistereien sind auf Wintersaison bestens vorbereitet -ÊAppell an die Autofahrer

Von Jürgen Köster
Kreis Höxter/Brakel (WB). Fast bis unter das Dach mit Salz gefüllt ist der Lagerschuppen bei der Straßenmeisterei Brakel. Sie ist damit ebenso gut auf die Wintersaison vorbereitet wie die Meistereien in Peckelsheim und Salzkotten, die zur Niederlassung Paderborn des Landesbetriebes Straßenbau NRW gehören. Sie betreuen gemeinsam ein Straßennetz von 1065 Kilometern in den Kreisen Paderborn und Höxter.

»Die Fahrzeuge sind umgerüstet, die Salzschuppen gefüllt, die Dienstpläne stehen«, stellte gestern Rainer Schütte, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr der Niederlassung, fest. »Der Winter kann kommen«, meinte auch Albert Kohlhagen, Leiter der Straßenmeisterei Brakel. 6500 Salz sind eingelagert.
Mit 7700 Tonnen lag der Salzverbrauch in der vergangenen Wintersaison etwas über dem Durchschnitt. In den drei Straßenmeistereien wurden jeweils etwa mehr als 2500 Tonnen benötigt. 81 Mitarbeiter sorgen auch in diesem Winter wieder dafür, dass die Straßen bei Eis und Schnee befahrbar bleiben. Aber: »Es gibt keine Verpflichtung, die Straßen ÝschwarzÜ zu halten«, betonte Rainer Schütte. Auch wenn die Erwartungshaltung an schnee- und eisfreie Straßen meist groß sei, eine generelle Streupflicht außerhalb geschlossener Ortschaften bestehe nicht. Jeder Fahrer müsse seine Fahrweise an die Straßenverhältnisse anpassen. Nach einer internen Regelung versuchen die Straßenmeistereien die Straßen zwischen 6 und 22 Uhr befahrbar zu machen.
Eine große Hilfe ist dabei das Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS). Dieses bietet eine regionale Wetterprognose an. Eine von wenigen Glättemeldeanlagen in NRW -Êam Stellberg bei Bad Driburg installiert -Êliefert per Datenleitung weitere wichtige Informationen in die Straßenmeisterei Brakel.
Bei Schneefall oder Glätte wird nach festgelegten Streckenplänen geräumt und gestreut. »Gegen 3 oder 4 Uhr machen sich die ersten Mitarbeiter auf den Weg zur Meisterei und nehmen schon dabei die Strecken unter die Lupe«, berichtete Schütte. Von der Meisterei aus werde dann auch die Polizei telefonisch kontaktiert, um Glättemeldungen abzufragen.
»Unsere wunden Punkte liegen am Eggeübergang«, erläuterte Albert Kohlhagen, Leiter der Straßenmeisterei Brakel, sowohl am Stellberg bei Bad Driburg als auch am Rehberg zwischen Langeland-Erpentrup und Altenbeken.« Bei angekündigten Schneefronten oder Eisregen werde auch präventiv gestreut. »Hier befinden wir uns aber in einer Zwickmühle«, stellte Kohlhagen fest. Der Bürger moniere es sehr schnell, wenn zuviel gestreut werde.
Das vorsorgliche Streuen bewirkt laut Kohlhagen vor allem, dass sich eine Trennschicht zwischen Schnee- und Asphaltdecke bildet und der Schnee nicht »festbackt«. Dann könne er von den Räumfahrzeugen leichter entfernt werden.
Für diese sollten Autofahrer unbedingt immer eine Gasse lassen, wenn der Verkehr zum Erliegen komme. Gerade an Steigungen gebe es schnell Probleme. Zudem appelliert Kohlhagen an die Eigenverantwortung der Fahrzeugführer: »Er muss sich selbst und sein Fahrzeug rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit vorbereiten.«

Artikel vom 18.11.2004