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Altenheim mit
Herforder Kern

Pastor Otto steuert Spanien-Projekt

Von Gerold Brinkmann
Herford (HK). Die kleine protestantische Gemeinde im katholischen Madrid bekommt Zuwachs. Im nächsten Jahr beginnen die Arbeiten für den Bau eines Altenheimes mit 56 Plätzen. Gesteuert wird das Projekt maßgeblich von Herford aus.

Denn Pastor Dr. Wolfgang Otto von der Kirchengemeinde St. Marien Stift Berg ist zugleich Vorsitzender des Fördervereins der Stiftung Federico Fliedner. Dieser Verein ist aus dem Verband zur »Förderung des Evangeliums in Spanien« hervorgegangen, den Otto schon seit 1993 führt.
Die Stiftung leitet ihren Namen von Pastor Fritz Fliedner ab, der 1870 nach Spanien zog, um dort die evangelische Arbeit, die 2. Reformation, einzuleiten. Fliedner initiierte eine Sonntagsschule, ein Schriftenwerk, einen Kindergarten und die Schule »El Porvenir« (Die Zukunft), die heute von 500 Schülern besucht wird. Dazu gehört auch ein Altenheim mit 18 Plätzen, das aber heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt.
Pastor Otto arbeitete ab 1965 für 18 Monate in der deutschen evangelischen Gemeinde Barcelonas und später sechs Monate in Madrid, wo er das Fliedner-Werk kennen lernte.
Um den Bau voranzutreiben, nahm Otto Kontakt zum Bielefelder Johanneswerk auf, das ein Betriebskonzept entwirft. Mitte Februar soll das Vertragswerk für den Bau von den Partnern aus Deutschland und Spanien unterzeichnet werden. Finanziert wird der Bau maßgeblich aus Spenden.
Ein Grundstück steht in Nachbarschaft zur Fliedner-Schule in Madrids Innenstadt zur Verfügung. Großes Interesse an dem Projekt zeigt auch die deutsche Gemeinde in der Hauptstadt. Viele Mitarbeiter aus Wirtschaft und Diplomatie sind nicht abgeneigt, ihren Lebensabend in Spanien zu verbringen. Doch sollen angemessen viele Plätze auch den Angehörigen der kleinen protestantischen Gemeinde vorbehalten bleiben, weil sie wirtschaftlich nicht auf Rosen gebettet sind.

Artikel vom 17.11.2004