17.11.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen
in Schlangen
Stephanie Lummer
Kosmetik-Fachschülerin

Ein Jahr hat Stephanie Lummer sich nach dem Abitur für die Berufswahl Zeit gelassen, hat gejobbt, einiges ausprobiert und sich informiert. Dass sie diese Zeit investiert hat, bereut die 21-Jährige kein bisschen. Schließlich ist sie sich sicher, jetzt ihren Traumberuf gefunden zu haben: Kosmetikerin.
Seit gut einem Jahr besucht die gebürtige Delbrückerin eine Kosmetik-Fachschule in Detmold und sammelt in Schlangen bei Melanie Rong nebenher so viel praktische Erfahrung wie möglich. »In der Schule arbeiten wir auch praktisch in dem angeschlossenen Institut und der Schönheitsfarm, aber hier ist es ganz anders, viel familiärer«, erzählt die angehende Kosmetikerin, warum sie ihre Freizeit so bereitwillig für den Beruf opfert.
Gerade der enge Kontakt mit den Kunden und das Gefühl, ihnen helfen zu können, sind für Stephanie Lummer die größten Pluspunkte an ihrem Traumberuf. »Wenn jemand Probleme mit der Haut hat, gerade im Gesicht, kann das sehr belastend sein, weil das kaum zu verbergen ist«, weiß die 21-Jährige. »Wenn man diesen Menschen helfen kann, ist das ein tolles Gefühl.« Deshalb zähle die Gesichtsbehandlung zu ihren liebsten Arbeiten.
Aber auch alles andere mache sie gerne, betont Stephanie Lummer. »Es ist eben einfach ein toller Beruf«, schwärmt sie. Ein Beruf, der sie selbst auch schon verändert habe. »Ich habe gemerkt, dass ich viel offener geworden bin gegenüber anderen Menschen, gerade auch was Äußerlichkeiten angeht«, sagt sie. Bis sie im Sommer ihre Prüfungen in Detmold ablegen muss, will sie auf jeden Fall noch weiter Melanie Rong unter die Arme greifen. »Schließlich lernt man am meisten durch die tägliche Praxis«, meint sie.
Und auch an sich selbst wird sie ihre Schminkkünste demnächst wieder erproben können, wenn auch vielleicht etwas greller als es ihre Kundinnen mögen. Denn Stephanie Lummer wohnt zwar inzwischen an der Grenze zwischen Schlangen und Lippspringe, ist als Delbrückerin aber natürlich nach wie vor ein absoluter Karnevalsfan und hat bis zu ihrem Umzug auch aktiv in der Garde getanzt. »Das ist auch das einzige, was ich hier nicht verstehen kann«, meint sie, »dass die Lipper so wenig für Karneval übrig haben.«Maike Stahl

Artikel vom 17.11.2004