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Eine lokale Größe in der Stadt

Vor 25 Jahren wurde das Textilhaus Kolck nach der Brandkatastrophe neu eröffnet

Von Julia Graf
Lübbecke (WB). 25 Jahre sind es jetzt her, dass die Brandkatastrophe das Textilhaus Kolck fast vollständig zerstörte, 25 Jahre aber auch, dass diese renommierte Adresse in Lübbecke wieder aufgebaut und in neuem Glanz im Herbst 1979 offiziell eröffnet wurde. »Für Lübbecke ist es wichtig, dass es hier eine solche lokale Größe gibt, ebenso wie es in der Stadt noch viele von den Inhabern geführte Geschäfte gibt«, findet Frank Klüter, der seit fünf Jahren Geschäftsführer des Textilhauses ist.
Frank Klüter: »Handel heißt Wandel.« Kreativität sei gefragt.
Das Textilhaus Kolck im Besitz der Familie Kolck blicke im kommenden Jahr bereits auf sein 75-jähriges Bestehen in Lübbecke zurück, so Frank Klüter weiter. Das Haus gehört auch zur in Bielefeld ansässigen Katag AG, nach eigenen Angaben der größte textile Einkaufsverbund Europas für den unabhängigen Textilfachhandel.
Entgegen der vorherigen typischen »Kaufhaus«-Bauten sei beim Wiederaufbau darauf geachtet worden, dass die Architektur heute hervorragend in das Stadtbild hineinpasse, so Klüter. In der Rekordzeit von nur acht Monaten sei das Gebäude 1979 errichtet worden. Mehrere zehntausend Besucher wohnten seinerzeit der Wiedereröffnung bei.
Getreu dem Motto »Handel heißt Wandel« hat sich nach Worten des Geschäftsführers in den vergangenen 25 Jahren ständig etwas getan - und werde es auch weiterhin. Ein wichtiger baulicher Eingriff war die Entfernung der Rolltreppen und der Einbau des modernen Treppenhauses. Auch technisch sei man stets auf dem neuesten Stand. So sei Kolck nach seinem Kenntnisstand das einzige voll klimatisierte Haus am Ort.
Auf rund 2 000 Quadratmetern präsentiert der Textil-Vollsortimenter ein umfangreiches Angebot von Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, Wäsche, Haus- und Heimtextilien bis hin zur Bettenabteilung und den verschiedensten Accessoires.
Dazu kommen die Einliegergeschäfte, zu denen Lederwaren, Friseur, Reinigung, eine Ballettschule, Internetcafé und eine Spielhalle gehören. Im »City-Markt« finden sich außerdem eine Fleischerei, Bäckerei, Tabaceria, Käse- und Weinshop sowie ein Obstgeschäft.
Nach dem Umzug der Parfümerie Brenner soll dieser Platz im Erdgeschoss vom kommenden Jahr an in den eigenen Verkaufsbereich integriert, das vorhandene Angebot auf diese Fläche ausgedehnt werden, erklärt Frank Klüter.
Rund 40 Mitarbeiter, darunter Voll- und Teilzeitkräfte, sind im Textilhaus Kolck beschäftigt. Großen Wert legt man auf das Thema Ausbildung. »Das ist ganz wichtig«, so Frank Klüter. Schließlich sei man ein Fachgeschäft, und wo sollten sonst geeignete, qualifizierte Mitarbeiter herkommen, wenn man nicht selbst ausbilde. »Im Moment haben wir sieben Auszubildende, darunter fünf Einzelhandelskaufleute sowie zwei Schauwerbegestalter«, so Klüter weiter. Obwohl oftmals kaum Chancen auf Übernahme bestünden, sei es wichtig, den jungen Leuten überhaupt eine Ausbildungsmöglichkeit anzubieten.
Auch an der Textilbranche seien die wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht spurlos vorübergegangen, sagt Frank Klüter. Daher seien ständig neue Ideen, sei neue Kreativität gefragt, mit Trübsinn komme man nicht weiter.
In den kommenden Wochen geht es im Textilhaus Kolck sehr vorweihnachtlich zu: Jeweils an den vier Adventssamstagen sowie an den Freitagnachmittagen davor werden in Kooperation mit der Musikschule »Pro Musica« junge Musiker für stimmungsvolle Unterhaltung sorgen.

Artikel vom 17.11.2004