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Wassergebühr
steigt leicht an

Stemweder Werksausschuss tagt


Von Dieter Wehbrink
Stemwede-Wehdem/Levern (weh). Etwa acht Euro Mehrbelastung für einen vierköpfigen Haushalt - auf diese Gebührenerhöhung beim Wassergeld müssen sich die Stemweder Bürger im nächsten Jahr einstellen. Die Abwassergebühren hingegen bleiben 2005 konstant.
Der Werksausschuss der Gemeinde traf diese Empfehlung einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Die Mitglieder sprachen von einer unverzichtbaren, aber dennoch moderaten Erhöhung. Wäre der Wasserpreis konstant bei 75 Cent geblieben, hätte das Stemweder Wasserwerk im so genannten »Erfolgsplan« ein Loch von 43 165 Euro.
Grund sind höhere Kosten durch die altersbedingten Abnutzungen der Wasserwerksgebäude, der maschinellen Einrichtungen und des Versorgungsnetzes. Wenn künftige Sanierungen nicht aus der Rücklage finanziert werden können, müssten dafür Kredite aufgenommen werden. Der dafür zu leistende Zinsaufwand würde dann später die Gebührenzahler belasten.
»Die letzte Gebührenanpassung erfolgte zum 1. Januar 2003«, schreibt die Verwaltung in den Ausschussunterlagen. »Schon bei der letzten Anpassung des Wasserpreises war abzusehen, dass die Gebühr nicht über einen längeren Zeitraum auskömmlich sein würde.«
Stemwede hat aber trotz der Anhebung auf 80 Cent immer noch den niedrigsten Wasserpreis unter den Kommunen im Altkreis Lübbecke. So verlangt die Stadt Lübbecke 1,60 Euro pro Kubikmeter, Rahden 1,05 Euro, Espelkamp 0,92 Euro, Hüllhorst 0,90 Euro und Pr. Oldendorf 0,81 Euro.
Eigentlich hätte der Werksausschuss auch die Abwassergebühren erhöhen müssen, denn im Wirtschaftsplan für 2005 fehlt die Summe von 103 708 Euro. So Die Schutzwassergebühren wären von bisher vier Euro auf 4,19 Euro gestiegen.
Doch hier, so empfahl der Ausschuss mehrheitlich, sollte wegen der hohen Belastung des Bürgers auf eine Gebührenanhebung verzichtet werden. Durch Reduzierungen der Abschreibungen kann das Loch im Wirtschaftsplan ausgeglichen werden. So war auch schon in den Vorjahren verfahren worden.
Die SPD stimmte gegen diesen Schritt - sie wollte die Finanzlücke zwar nicht in voller Höhe auf die Bürger umlegen, plädierte aber für eine leichte Erhöhung. Ihre Sorge: In den nächsten Jahren könnte die Gemeinde ansonsten zu heftigeren Erhöhungen gezwungen sein.
Für 2005 sollen sich die Gebühren nicht verändern. Folgende Sätze sind zu zahlen: pro Kubikmeter Schmutzwassergebühr: vier Euro; pro Kubikmeter Schmutzwasser bei Druckentwässerung: 2,75 Euro; monatliche Grundgebühr: 5,50 Euro; monatliche Gebühr für Regenwassereinleitung: 5,50 Euro. Als Benutzungsgebühr für Oberflächenwasser erhebt die Gemeinde je 50 Quadratmeter überbaute Fläche 32 Euro jährlich.
Vor der Sitzung besichtigte der Stemweder Werksausschuss das zentrale Klärwerk der Gemeinde in Wehdem. Die große Anlage nimmt die Abwässer aus allen Bezirken auf. Im nächsten Jahr sollen hier 475 000 Kubikmeter Wasser gereinigt werden. Hinzu kommen angelieferter Fäkalschlamm und Abwässer aus abflusslosen Gruben. Die im Jahr 1994 eingeweihte Anlage zählt mit zu den modernsten im Altkreis Lübbecke.
Dipl.-Ing. Ulrich Hoffmann gab dem Ausschuss, der in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal tagte, vor Ort Erläuterungen.
Dem neubesetzten Fachausschuss, der sich mit den Themen Abwasser und Wasser beschäftigt, gehören Ratsmitglieder, Sachkundige Bürger und Beschäftigte mit Stimmrecht an: Günter Grube (Vorsitzender), Wolfgang Fricke (Stellvertreter), Reinhard Holle, Hans-Henning Köchy, Ewald Kreienbrock, Karl-Wilhelm Krohn, Hans Niemann, Manfred Quebe, Friedrich Sander, Karl-Wilhelm Strieck, Dirk Langelahn, Friedrich Reckmann, Reinhard Lehde, Fritz Möller, Sebastian Allhorn, Helmut Wankelmann und Karl-Friedrich Wessel.

Artikel vom 19.11.2004