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FDP-Fraktionschefin Ulrike Poetter fordert von Bürgermeister Thorsten Klute einen vehementeren Einsatz für das Krankenhaus. Foto: WB

FDP schaut ins Stadtsäckel

Ulrike Poetter: »Krankenhaus sollte Chefsache sein«

Versmold (OH). Was beim FDP-Stammtisch am Montagabend auf den Tisch kam, war nicht zum Zunge schnalzen. Die finanzielle Situation der Stadt Versmold stand im Mittelpunkt. Kämmerer Andreas Pöhler berichtete 20 interessierten Liberalen Allgemeines über den Haushalt einer Stadt und Spezielles zur Situation in Versmold.

Natürlich spielte auch die auf Versmold nach aktueller Lage zukommende Belastung durch »Hartz IV« in Höhe von einer Million Euro (wir berichteten) eine Rolle. »Die Regelung benachteiligt Versmold deutlich«, stellte FDP-Stadtverbandsvorsitzende Ulrike Poetter fest. Auch Dr. Barbara Flötotte, Vorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag, sieht die kleineren Kommunen wie Versmold, zumal wenn sie keine Ausgleichszahlungen über Schlüsselzuweisungen erhalten, als benachteiligt an.
»Herr Pöhler hat ausführlich, verständlich und anschaulich informiert. Das ist für unsere sachkundigen Bürger eine gute Gelegenheit gewesen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Denn die Haushaltsberatungen wollen wir mit ihnen in großer Runde durchführen«, erläuterte Ulrike Poetter. Mit dem Wissen um die finanzielle Situation und die Hintergründe werde auch für Außenstehende erkennbar, warum so mancher Wunsch im kommenden Jahr nicht machbar sein werde.
Im weiteren Verlauf des Abends diskutierten die FDP-Mitglieder und interessierten Bürger zudem die Themen Stadtmarketing und Bürgerstiftung an, über die bald politisch beraten werden soll. Geplant sei zudem in Kürze ein Besuch bei Albrecht Pförtner, dem Leiter der Wirtschaftsförderung des Kreises Gütersloh. Ulrike Poetter: »In diesem Punkt bestehen in Versmold große Defizite. Auch ist das Angebot des Kreises viel zu wenig in Anspruch genommen worden.« So seien Anfragen in der Vergangenheit von der Stadt mangelhaft oder gar nicht beantwortet worden. »Dieses Thema wollen wir, speziell Heiner Kamp, angehen.«
Gegenüber dem VERSMOLDER ANZEIGER betonte die FDP-Fraktionsvorsitzende zudem die Bedeutung der Krankenhaus-Zukunft: »Dieses Thema sollte der Bürgermeister zur Chefsache machen, direkt nach Düsseldorf fahren und notfalls vor der Tür warten, bis er an die Reihe kommt. Auf eine Audienz zu warten, bringt nichts.« Ulrike Poetter: »Es reicht nicht, die SPD-Landtagsabgeordneten Ursula Bolte und Jürgen Jentsch einzuschalten.«

Artikel vom 17.11.2004