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Ein spannendes Stück
der Regionalgeschichte

Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis für Dr. Jörg Ernesti

Paderborn (kira). Aus zwei kleinen Bänden, den Tagebüchern Ferdinand von Fürstenbergs, »gut verpackt in einer Archivkiste, sorgfältig mit einem Seidenband verschnürt« wehte Dr. Jörg Ernesti »der Hauch der Geschichte entgegen«.

Für seine theologische Habitilationsschrift »Ferdinand von Fürstenberg (1626-1683). Geistiges Profil eines barocken Fürstbischofs« wurde der Paderborner Privatdozent Dr. Jörg Ernesti von dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalen, Abteilung Paderborn, am Sonntag mit dem Ignaz-Theodor-Liborius-Meyer-Preis ausgezeichnet. Es hätte kein besserer Ort als der Audienzsaal des Residenzschlosses in Schloß Neuhaus gefunden werden können, denn der Fürstbischof von Paderborn und Münster residierte hier. Seit 1991 verleiht der Verein jährlich den Preis, der mit einem von der Volksbank Paderborn-Höxter gestiftetem Preisgeld in Höhe von 2500 Euro dotiert ist, an junge Historiker, die sich in ihren Arbeiten mit der Landesgeschichte Ost- und Südwestfalens beschäftigen.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den Vereinspräsident Dr. Hermann-Josef Schmalor lobte Bürgermeister Heinz Paus das »spannende Stück Regionalgeschichte«, und Professor Johannes Meier von der Universität Mainz hob die »große Begabung« von Jörg Ernesti hervor. Dr. Günter Reimund, stellvertretender Vorstands-Vorsitzender der Volksbank, betonte den Wert historischer Forschung mit einem Zitat des deutschen Theologen Hans von Kehler: »Geschichte ist nicht nur Geschehenes, sondern Geschichtetes - also der Boden, auf dem wir stehen und bauen«.
Nach den Anerkennungen referierte der Preisträger über den Inhalt der nicht zur Veröffentlichung bestimmten Tagebücher Ferdinands, die dieser nach seinem Einzug in Paderborn 1662 begonnen hat.
Einen würdigen musikalischen Rahmen gaben der Preisverleihung Lieder, in Sopran gesungen von Regine Neumüller, begleitet von Hannelore Wieland mit der Gitarre, aus den Kindheitstagen Ferdinands aus dem »First Book of Ayres« von John Dowland und aus »Nuove Musische e Nuova Maniera di Schriverle« von Guilio Caccini.

Artikel vom 16.11.2004