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Menschen in unserer Stadt
Friedrich Scheer
Maschinenschlosser

Friedrich Scheer ist ein echter Grenzgänger. Er genoss die geistliche »Schule« in Form des Konfirmanden-Unterrichtes in Volmerdingsen, wo er geboren wurde. Denn nach wie vor gehört das Werster Holz 44 eben nicht zu Werste. Aber weil die Volmerdingsener Grundschule für den kleinen Friedrich in weiter Ferne schien, es war ein »weiter Weg«, dazu die nächste Klassenkameradin in Volmerdingsen-»City« wohnen würde, die nächsten Schulfreunde aus Werste aber an der Bäckerei Wilkening an der Bergkirchener Straße warteten, stand die weltliche Lebensschule für Friedrich Scheer in Werste.
Die Schule hat den, der später Maschinenschlosser wurde, nicht losgelassen. Friedrich Scheer saß erst als sachkundiger Bürger im Schulausschuss. Als Vater zweier Kinder hatte er genügend Gelegenheit, die Komplexität eines kommunalpolitischen Themas wie Schule aus der Innenansicht kennen zu lernen. »Das war sehr lehrreich«, sagt er über die Zeit, in der er seine beiden Töchter durch das Schülerleben begleitete. Es prägt seine heutige Sicht auf das kommunalpolitische Thema Schule und sein Stimmverhalten in der Politik. Vor fünf Jahren übernahm er erstmals ein Mandat für die FDP. Nach der Wahl Ende September arbeitet er nun im Stadtrat mit.
Fast 26 Jahre hat Friedrich Scheer als Maschinenschlosser in der Weserhütte gearbeitet. In dieser Zeit hat er viel vom europäischen Ausland gesehen. Dienstreisen führten ihn in Länder zwischen Italien und Finnland. Als die Weserhütte schloss, schlossen sich dem »Ur-Volmerdingsener« beruflich neue Möglichkeiten wieder in einem Grenzgebiet auf: bei der Pumpenfirma Johnson in Gohfeld, Grenzgebiet zu Werste, wo der 56-Jährige nun auch schon seit zwölf Jahren Pumpen repariert.
Nebenbei hat Friedrich Scheer in bescheidenem Umfang Landwirtschaft betrieben. »Doch das ist zeitlich nicht mehr möglich«, sagt er rückblickend. Seine Liebe zu Heimat und Kultur führten ihn in den Heimat- und Verkehrsverein in Bergkirchen. In diesem Rahmen hat Friedrich Scheer eine Zeit lang sogar gemüllert: In der Schönen Mühle in Bergkirchen. »Das hat richtig Spaß gemacht«, erinnert sich der 56-Jährige gerne an diese Aktivität in einem alten Handwerk zurück. Dittmar Koop

Artikel vom 16.11.2004