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Ein neuer Gedenkstein

Vlothoer erinnern sich der Opfer von Krieg und Gewalt

Vlotho (man). An vielen Orten in Vlotho wurde der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In Wehrendorf stiftete Irene Mücke vom Arbeitskreis Dorfentwicklung einen Gedenkstein.

Drei Kränze wurden in Wehrendorf am dortigen Friedhof niedergelegt: Sie stammen von der hiesigen Kirchengemeinde, von der Löschgruppe Steinbründorf und vom Volksbund. Umrahmt von Musik, hatte Pfarrer Rainer Labie zuvor auf die Besonderheit, auf den Sinn des Volkstrauertages hingewiesen. Er sagte, noch immer gebe es Menschen, die den Krieg als ein politisches Mittel betrachteten. Dabei müsse man alles, was man tue, auch verantworten können. Labie: »Den Maßstab für unser Handeln liefern nicht wir, sondern Gott.«
In seinem anschließenden Gedenken berücksichtigte der Geistliche nicht nur die Gefallenen der beiden Weltkriege. Ausdrücklich erinnerte er auch an die Opfer von Gewaltherrschaft: »An die Menschen, die verfolgt worden sind, weil sie einem anderen Volk oder einer anderen Rasse angehören.« Ebenfalls gedachte Labie der Mutigen, die als Widerstandskämpfer gegen ein Terror-Regime ums Leben gekommen sind.
Ihren besonderen Akzent erhielt die Veranstaltung nach dem Gottesdienst durch die Einweihung des zweiten Gedenksteines. Dieser Findling habe viele Jahre unentdeckt unter ihrem Geburtshaus gelegen, erklärte die Stifterin Irene Mücke (geb. Wehmeier).
Obwohl auf dem Stein der Zeitraum von 1939 bis 1945 erwähnt wird, dient er laut Irene Mücke dem Gedenken aller Menschen, die in Folge kriegerischer Handlungen gelitten und ums Leben gekommen sind. Die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewalt sei eine Mahnung, den Weg des Friedens nicht zu verlassen.

Artikel vom 15.11.2004