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Tensing steckt an und begeistert

900 Besucher beim vierten Tensing-Konzert im Schulzentrum Nord

Vlotho/Bad Oeynhausen (sto). Ein kleines Stück Verrücktheit gehört schon dazu, wenn man ein solches Konzertprojekt realisieren will, wie dies beim vierten Tensing Konzert in der Sporthalle des Schulzentrums Nord möglich wurde. Um gerade diese Verrücktheit ging es in der Rahmenhandlung unter dem Motto: »Die ganze Welt ist ein Irrenhaus, und wir sind die Zentrale«.

Etwas trivial, zugegeben, doch dieses Motto ist sicherlich auch zutreffend, wenn es darum geht, die Begeisterung zu beschreiben, mit der alle rund 60 Aktiven des Bad Oeynhauser Tensing bei der Sache sind. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass alle Beteiligten Jahr für Jahr neue Stücke einüben, diese in einen Zusammenhang und eine dramaturgische Abfolge stellen, Tänze choreographieren, einstudieren und kleine Spielszenen zur Darstellung des Mottos erfinden.
Denn wenn man über alles nachdenken wollte, was in dieser Welt nicht zusammenpasst, dann könnte man auch glatt den Verstand verlieren. Gerade angesichts vieler Schreckensnachrichten aus aller Welt ist Kultur ein wirksames Mittel, um eine Gegenwelt aufzubauen, eine Welt der Schönheit, der Freude an Klang, Rhythmus und Bewegung.
Alles dies haben die Jugendlichen im Oeynhausener Tensing zu ihrem erklärten Ziel gemacht. Es ist eine Freude, zu beobachten, wie Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene hier zu Werke gehen. Denn sowohl die Mini-Dramen, in denen etwas ausgeflippte Personen von ihren Ängsten und Sehnsüchten berichteten, als auch die Tänze, die Chorstücke und die Soloauftritte, alles fügte sich zu einem begeisternden Ganzen.
Neu gebildet hatte sich auch ein Mini-Gesangsensemble, dem neun bis 15 Jugendliche angehören und der am Schluss des ersten Teils zu hören war. Einzelne Leistungen herauszuheben, fällt schwer, eher noch die des gesamten Ensembles, das insbesondere mit Stücken wie »Storm is over« oder »Jesus in my House« das Publikum in der Halle des Schulzentrums zu Begeisterungsstürmen hinriss.
Wenn schon nach den ersten Liedern Feuerzeuge hochgehalten werden und Wunderkerzen brennen, so ist dies ein Zeichen dafür, dass alle Tensinger ihre Gäste, darunter auch die der benachbarten Gruppen aus der Region, einen langen Abend lang bestens unterhalten haben.

Artikel vom 15.11.2004