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Ein Punkt und Hektik pur:
Schieris ärgern die HSG

Handball-Kreisliga: Prüm-Sieben 22:22 bei HSG EURo II

Unterlübbe (gag). Es waren leichte Fortschritte erkennbar, aber der ganz große Durchbruch war es noch nicht: Die HSG Vlotho/Uffeln kam bei der HSG EURo II am Samstag nicht über ein 22:22 (11:14) hinaus.

Damit warten die Handballer von Wolfgang Prüm in dieser Saison weiter auf den ersten doppelten Punktgewinn in der Fremde. Nach zwei Auswärtspleiten stand diesmal wenigstens ein Teilerfolg zu Buche. Allerdings konnte der Trainer erneut nicht übersehen, dass mehr drin gewesen war: »Aber unser altes Manko, die Chancenverwertung, hat das wieder verhindert.«
Dennoch: Letztlich konnten sich die Gäste über das Remis freuen, lagen sie kurz vor Schluss doch noch mit 20:22 hinten. Und beim Stand von 21:22 erhielten die Vlothoer dann auch noch eine völlig unberechtigte Zeitstrafe gegen Jens Witthus, der nach Ablauf seiner voran gegangenen zwei Minuten angeblich zu früh aufs Parkett gelaufen sein soll und gleich die nächste Strafe aufgebrummt bekam. Aber auch das konnte den späten HSG-Ausgleich nicht verhindern.
Die Schiedsrichter spielten nicht nur in der Schlussphase der hektischen Begegnung eine Hauptrolle. Immer wieder ernteten sie mit strittigen Pfiffen pures Unverständnis auf den Trainerbänken. Vor allem der HSG-Tross fühlte sich permanent benachteiligt. So nahm Jens Witthus ein schmerzhaftes Andenken mit zurück an die Weser: Bei einem Ellbogencheck eines Gegenspielers brach er sich drei Zähne an. Überraschung: Die Referees entschieden in dieser Szene auf Stürmerfoul von Witthus. Er biss aber bis zum Schluss auf die Zähne. Das Duo in Schwarz übersah auch einen Schlag an den Kehlkopf von Christoph von Fugler, der daraufhin minutenlang um Atem rang. »Die Schieris waren katastrophal.«
Nicht gerade berauschend war auch das, was die Uffelner wieder auswärts zu Stande brachten. Sie ließen sich von der aufkommenden Hektik beeinflussen, schafften es nicht, kühlen Kopf zu bewahren und versäumten es wieder einmal, genügend Kapital aus den vorhandenen Möglichkeiten zu schlagen. Dafür bewies die HSG Moral: Ohne Cord Dröge, Gunnar Schrader und Joachim Sorhage (allesamt verhindert) kämpfte sich die Prüm-Sieben zum Remis, nachdem beim 12:17 (35.) schon viel auf eine weitere Auswärtspleite hingedeutet hatte. Prüm reagierte und stellte hinten auf 5:1 um. Sven Lükemeier übernahm den Part des offensiven Abfangjägers vor der Abwehr. Prüm: »Er hat seine Sache sehr gut gemacht.«
Beim 17:19 und 19:21 war die HSG wieder dran, am Ende reichte es nach heißem Kampf wenigstens noch zu einem Punkt. Dennoch eigentlich zu wenig: Man hat sich im Tabellenmittelfeld eingenistet.
HSG Vlotho/Uffeln: Dittmann; Bischert (9), Witthus (1), Flechtner, Brinkmann (1), Kreinjobst (1), von Fugler (4), Müller (3), Lükemeier (3).

Artikel vom 15.11.2004