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Wunderbare Wende auf dem Winterberg

Fußball-Kreisliga B: SC Vlotho III bezwingt SV Sundern II mit 2:1 - Trainer Bobe dreht Spiel


Vlotho (gag). Der helle Fußball-Wahnsinn auf dem Winterberg! Der SC Vlotho III sah im Keller-Gipfel gegen den SV Sundern II schon wie der sichere Verlierer aus, kurz vor Schluss lagen die Hausherren mit 0:1 hinten. Doch dann die wunderbare Wende: Spielertrainer Tommy Bobe (88.) und Sergio Forte (92.) drehten den Spieß in allerletzter Minute noch um und sicherten dem Schlusslicht den eminent wichtigen 2:1-Sieg
Nach dem Abpfiff Riesen-Jubel im Lager der Gastgeber, die mit dem Sieg selbst schon nicht mehr gerechnet hatten. Zwar waren es die Vlothoer, die über 90 Minuten die Begegnung dominiert hatten, aber vor dem gegnerischen Tor war Rätselraten angesagt. Die knifflige Frage: »Wie kriege ich den Ball bloß über die Linie?« Bobe: »Wir haben einfach Probleme, die Chancen rein zu machen.«
Ugur Kürümüs köpfte den Ball an die Latte (23.), Axel Schleef verzog freistehend (38.) und Sheref Cakmak zielte ebenfalls aus guter Position vorbei (40.). Die Strafe folgte auf dem Fuße: Im Gegenzug schlug Sundern zu (41.). Eine tückische Hereingabe musste Keeper Thorsten Hermsmeier nach vorne abprallen lassen, Kraft war zum 0:1 zur Stelle. Jetzt erwartete den SC Vlotho ein Kraftakt: Eine Halbzeit lang rannten die Hausherren dem Rückstand hinterher.
Nach 60 Minuten kam Tommy Bobe die entscheidende Idee: Er wechselte sich selbst für Sandro Forte ein. Obwohl eigentlich fürs Mittelfeld vorgesehen, tauchte Bobe immer öfter im Sturmzentrum auf. So auch zwei Minuten vor Schluss: Eine Hereingabe von Sergio Forte drückte er im Fallen über die Linie - 1:1 (88.).
Doch der Jubel war noch verhalten, im Eiltempo ging es zurück in Richtung Mittellinie. Denn: Die Vlothoer wollten noch mehr als diesen einen Punkt. Und wurden für ihren Glauben und die tolle Moral schließlich tatsächlich belohnt: Wenige Sekunden vor Schluss segelte ein Freistoß von Bobe in den Strafraum, Sergio Forte stand am langen Pfosten völlig frei und schob zum Siegtreffer ein - Tollhaus Winterberg.
»Wir haben uns nicht unter kriegen lassen, sondern haben auch nach dem Rückstand hervorragend weiter gekämpft. Das war stark«, freute sich Bobe, der wesentlichen Anteil am Sieg hatte.
Die Schmerzen verdrängte er: »Ich habe mir bei meinem Tor wohl eine Zerrung zugezogen.« Das konnte seine Freude natürlich nicht trüben.
SC Vlotho III: Hermsmeier; Weinig, Rodrigues, Sh. Cakmak, Schleef, Romanov, Sandro Forte (60. Bobe), R. Cakmak (30. H. Cakmak), Sergio Forte, Kürümüs.

Artikel vom 15.11.2004